Die wohlinformierte Auseinandersetzung mit Heller steht vor dem Hintergrund der aktuellen theoretischen Herausforderungen der Staatslehre. Diese bestehen namentlich in der von verschiedenen zeitgenössischen Theorien konstatierten Schwächung von Politik und Staat angesichts von Pluralisierungs- und Individualisierungsprozessen einerseits, supranationalen Integrationsprozessen andererseits. Überzeugend zeigt Dehnhard, daß Hellers Staatstheorie aufgrund ihrer interdisziplinären Anlage fruchtbare Antworten auf diese Herausforderungen bereithält. Vor allem wird dabei deutlich, daß die Rede vom Ende des staatlichen Zeitalters nicht das letzte Wort sein kann. Der Staat als Handlungseinheit bleibt in absehbarer Zeit unverzichtbar, weshalb auch eine Erneuerung der Staatswissenschaften not tut. Dehnhards Buch ist ein wichtiger Beitrag zu diesem allzulange vernachlässigten Vorhaben. Aus dem Inhalt: C. Heller und die Staatsdiskussion der Gegenwart: I. Ist der Staat ein Akteur?; II. Staatsaufgaben; III. Dimensionen individuellen Handelns; IV. Volk, Nation, Staatsvolk; V. Die Macht des kooperativen Staates; VI. Politik und Verwaltung; VII. Verfassung: positives Recht und Wertordnung.