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/ 04.06.2013
Heino Heinrich Nau

Eine "Wissenschaft vom Menschen" Max Weber und die Begründung der Sozialökonomik in der deutschsprachigen Ökonomie 1871 bis 1914

Berlin: Duncker & Humblot 1997 (Sozialwissenschaftliche Schriften 35); 402 S.; 112,- DM; ISBN 3-428-09089-6
Geschichtswiss. Diss. Düsseldorf; Erstgutachter: W. J. Mommsen. - Das Buch bietet mehr, als sein Titel vermuten läßt. Max Weber steht zwar im Mittelpunkt des Interesses, aber die ersten 200 Seiten zeichnen die Ansätze in der Diskussion seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts bis hin zu Weber detailliert nach. In dieser Zeit haben sich wissenschaftliche Differenzierung und Selbstverständnis der unterschiedlichen Sozial- und Wirtschaftswissenschaften herausgebildet, und Nau gelingt es, die Bedingungen des Aufblühens eines ganzen neuen Wissenschaftszweiges (oder, je nach Standpunkt, der Zerschlagung der "Allgemeinen Staatswissenschaft") lebendig werden zu lassen. Die inhaltsreiche Studie bietet wissenschaftshistorische und wissenschaftsorganisatorische Aufschlüsse, leistet aber vor allem etwas zur Entwicklungsgeschichte der Sozialwissenschaften, und damit auch unseres eigenen Faches. Inhaltsübersicht: 2. Gustav Schmoller: historisch-ethische Nationalökonomie als Sozialwissenschaft; 3. Carl Menger: Sozialwissenschaften als Menschheitswissenschaften; 4. Der Methodenstreit und die Folgen; 5. Heinrich Dietzel: Der Weg zur Sozialökonomik; 6. Max Weber: Sozialökonomik zwischen Wirtschaftstheorie und Wirtschaftssoziologie; 7. Die Sozialökonomik als entzauberte Wissenschaft vom Menschen.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.46 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Heino Heinrich Nau: Eine "Wissenschaft vom Menschen" Berlin: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/4967-eine-wissenschaft-vom-menschen_6554, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 6554 Rezension drucken
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