Dieser erste von drei Bänden, die zusammen eine grundlegende Neubestimmung des Faches anstreben, wird für Diskussionen sorgen. Der Autor fragt nach den Aufgaben einer Politikwissenschaft als Handlungswissenschaft (5) im Spannungsfeld von praktischer Politik und theoretischer Reflexion. Sie hat für ihn "eine zweifache Aufgabe, einmal Sinnkompetenz in öffentliche Debatten einzubringen und zum anderen verwertbares Wissen zu erzeugen" (49). Das Plädoyer für wertorientierte Praxisrelevanz führt die ungelöste Brisanz älterer Debatten vor Augen und sollte bei Vertretern einer rein empirischen wie rein theoretischen Auffassung von Politikwissenschaft gleichermaßen produktives Unbehagen erzeugen. Inhalt: Einleitung: Erkenntnis und Politikwissenschaft; I. Weiß die Hand, was das Auge sieht? Über die Politik als Gegenstandsbereich und ihr Verhältnis zur Politikwissenschaft; II. Die politische Theorie als Geschichte und die Geschichte als Wissens- und Sozialgeschichte; III. Raum und Zeit in Politik und Politiktheorie; IV. Zukunftswissen in Denksystemen: Die Grenzen der Realpolitik, oder: Die politische Utopie und die Aktualität des Möglichkeitsdenkens; V. Zukunftswissen in Handlungssystemen, oder: Das Risiko des Scheiterns; VI. Synthetisches und analytisches Denken. Die Entwicklung von der romantischen Naturphilosophie zur empirischen Naturwissenschaft; VII. Die Hand weiß, was das Auge sieht, und: Das Auge sieht, was die Hand tut. Oder: Wie Auge und Hand zusammenfinden können.