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/ 21.06.2013
Mischa Bechberger

Erneuerbare Energien in Spanien. Erfolgsbedingungen und Restriktionen

Stuttgart: ibidem-Verlag 2009 (Ecological Energy Policy 10); 832 S.; 59,90 €; ISBN 978-3-89821-952-5
Politikwiss. Diss. FU Berlin; Gutachter: L. Mez, U. Simonis. – Beim Ausbau erneuerbarer Energien nimmt Spanien im internationalen Vergleich eine Vorreiterrolle ein und hat insbesondere im Bereich Windkraft und Photovoltaik eine führende Position inne. Worauf beruht der Erfolg Spaniens? Der Autor untersucht in dieser gründlichen Länderstudie, wie sich der Energiesektor innerhalb der letzten 30 Jahre in einem Land entwickelt hat, das eine überdurchschnittliche Zunahme des Energieverbrauchs aufweist. Der Autor stellt zunächst die Ausgangssituation und die Pfadabhängigkeiten für die einzelnen Energieträger in der spanischen Energiepolitik dar. Daran schließt sich eine detaillierte – auf den Advocacy-Koalitionsansatz nach Sabatier gestützte – Analyse der Akteure und deren Überzeugungen im Bereich der regenerativen Energien an. Bechberger macht zwei Koalitionen aus: eine ökonomische und eine ökologische, wobei letztere „eine dominierende Stellung“ (317) einnimmt. Unabhängig davon sei aber der spanische Energiesektor dadurch gekennzeichnet, dass grundsätzlich „alle relevanten Akteure eine verstärkte Nutzung und eine weitere Förderung der Regenerativenergien befürworten“ (297). Im vierten, chronologisch aufgebauten, Kapitel erläutert der Autor die Regulierungsmuster in der spanischen Energiepolitik, indem er auf die Rolle der erneuerbaren Energien in der nationalen Energieplanung eingeht und detailliert die Förderprogramme für die Strom-, Wärme- und Biokraftstofferzeugung sowie für staatliche Forschungen im Bereich der Regenerativenergien darstellt. Es zeigt sich, dass Spanien auf eine große Bandbreite an Förderinstrumenten zurückgreift und seine Politik auf einen breiten Erzeugungsmix für verschiedene Energiequellen ausrichtet. Als weitere Erfolgsfaktoren nennt der Autor neben technischen Fortschritten die frühzeitige Herausbildung einer nationalen Windenergieproduktion sowie den erhöhten klimapolitischen Problemdruck. Als Hindernisse erweisen sich hingegen unter anderem der ungebremst hohe Energieverbrauch sowie jahrelange „massive[.] Subventionen für die spanische Kohle- und Atomindustrie“ (673).
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.2632.61 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Mischa Bechberger: Erneuerbare Energien in Spanien. Stuttgart: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/31542-erneuerbare-energien-in-spanien_37557, veröffentlicht am 28.09.2010. Buch-Nr.: 37557 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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