Der Band verfolgt ein ebenso ungewöhnliches wie interessantes Konzept: Originalbeiträge, die überwiegend auf eine Bayreuther Tagung von 1991 zurückgehen, werden kombiniert mit klassischen Texten und zeitgenössischen Stellungnahmen, die das Problem der Freiheit aus unterschiedlichsten und sich zum Teil widersprechenden Perspektiven beleuchten. Englische Texte sind überwiegend, aber nicht stets im Original wiedergegeben (Locke ist trotz Titel auf englisch). Die Zusammenstellung ist anregend und eminent "seminartauglich". Inhalt: 1. Klassische Positionen: John Locke: Natürliche Freiheit (3-12); Immanuel Kant: Freiheit und praktische Vernunft (13-27); John Stuart Mill: Bürgerliche Freiheit (28-56); Robert Nozick: Natürliche Freiheit, moralische Einschränkungen und der Staat (57-77); Thomas W. Pogge: Kant's Theory of Justice (78-107); Michael J. Sandel: Morality and the Liberal Ideal (108-113); Raymond Geuss: Freiheit im Liberalismus und bei Marx (114-125). 2. Zeitgenössische Positionen: Isaiah Berlin: Zwei Freiheitsbegriffe (129-179); Ronald Dworkin: Liberalism (180-204); John Rawls: Gleiche Freiheit für alle (205-225); Jeremy Waldron: Theoretical Foundations of Liberalism (226-248); William Galston: Defending Liberalism (249-264); Michael Walzer: Liberalism and the Art of Separation (265-278); John Rawls: Der Gedanke eines übergreifenden Konsenses (279-311). 3. Rechtsphilosophische Aspekte: H. L. A. Hart: Between Utility and Rights (315-334); Russell Hardin: The Utilitarian Logic of Liberalism (335-363); Julian Roberts: Freiheit, Normen und operatives Gerichtsverfahren (364-384). 4. Postmoderne Freiheit: Michel Foucault: The Subject and Power (387-404); Herbert Scheit: 'Nachmetaphysische Ethik' oder: die Freiheit, seine Moral selbst zu wählen (405-416); Richard Rorty: Die Kontingenz eines liberalen Gemeinwesens (417-444). 5. Entscheidungstheoretische Aspekte: Rainer Trapp: Individualrechte ernst - aber nicht unangemessen ernst genommen (447-475); Peter Koller: Grundlinien einer Theorie gesellschaftlicher Freiheit (476-508); Lucian Kern / Julian Nida-Rümelin: Positionen und Rechte: Drei Lösungen des Liberalen Paradoxons... (509-518); Martine Nida-Rümelin: Zur Bedeutung von Freiheitsrechten für die moralische Beurteilung kollektiver Entscheidungen (519-532).