/ 03.06.2013
Michael Walzer
Exodus und Revolution. Aus dem Amerikanischen von Bernd Rullkötter
Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 1995; 173 S.; 16,90 DM; ISBN 3-596-11835-2Lizenzausgabe der bereits 1988 in deutscher Sprache veröffentlichten Studie Walzers über die biblische Geschichte des Exodus. Die im Zweiten Buch Mose erzählte Geschichte wird von Walzer als Archetyp des politischen Denkschemas der Revolution interpretiert: Die Verheißung des gelobten Landes motiviert politisches Handeln am Anfang. Das Exodus-Denken ist präsent bei Oliver Cromwell, in der neuzeitlichen Geschichtsauffassung, in der radikalen Vertragstheorie der Hugenotten, der Fortschrittsidee des 18. und 19. Jahrhunderts, im politischen Messianismus, der Blochschen Utopie, in der Theologie der Befreiung. Walzer liest in der Studie das Buch Exodus, aber auch die Bücher Deuteronomium und Numeri im Lichte ihrer historischen Wirkung. Der Ertrag der Studie? Der politisch denkende und handelnde Mensch ist ein Wesen, das einen Text in der Hand hat, der eine Geschichte erzählt, und er bricht auf, diese Geschichte zu erleben.
Klaus Dicke (KD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.4
Empfohlene Zitierweise: Klaus Dicke, Rezension zu: Michael Walzer: Exodus und Revolution. Frankfurt a. M.: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/938-exodus-und-revolution_867, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 867
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Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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