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/ 18.06.2013
Jens Ebert (Hrsg.)

Feldpostbriefe aus Stalingrad

Göttingen: Wallstein Verlag 2003; 406 S.; geb., 32,- €; ISBN 3-89244-677-6
Anlässlich des 60. Jahrestages der Schlacht um Stalingrad 2002/2003 forderte der Deutschlandfunk seine Hörer auf, bisher unveröffentlichte Kriegsbriefe für eine 14-teilige Sendereihe zur Verfügung zu stellen, die im November/Dezember 2002 ausgestrahlt wurde. Der vom früheren Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher im Deutschlandfunk verlesene Aufruf fand ein reges Echo; insbesondere enge Verwandte oder Freunde stellten diese Briefe aus unterschiedlichen Motiven zur Verfügung („für manch einen der Vermissten vielleicht sogar der erste Grabstein" [10]). Diese bislang unbekannten Zeugnisse dokumentiert der Band, ergänzt durch ebenfalls noch nicht publizierte Briefe, die nach dem Krieg in Wolgograd (früheres Stalingrad) aufbewahrt beziehungsweise im Feldpost-Archiv der Technischen Universität Berlin gesammelt wurden. Die 208 Briefe stammen von 90 Soldaten, sie wurden weder gekürzt noch redigiert und sind in chronologischer Reihenfolge - der erste stammt vom 1. November 1942 und der letzte vom 23. Januar 1943 - abgedruckt. Im einleitenden Essay fragt der Herausgeber nach den Gründen für die Mythologisierung der Schlacht, die am 6. Februar 1943 mit der Kapitulation der 6. deutschen Armee beendet wurde. Den Band beschließt ein Essay Eberts mit dem Titel „Organisation eines Mythos" (333-402), in dem er die Historie der Schlacht, ihre politischen Intentionen und geistigen Deutungsmuster nachzeichnet.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.312 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Jens Ebert (Hrsg.): Feldpostbriefe aus Stalingrad Göttingen: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19584-feldpostbriefe-aus-stalingrad_22781, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 22781 Rezension drucken
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