/ 20.06.2013
Jürgen Zerth
Flächendeckende Versorgung in einem liberalen Gesundheitssystem. Eine institutionenökonomische Analyse der Sicherstellungsgarantie
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2005 (Gesundheitsökonomische Beiträge 46); 160 S.; brosch., 32,- €; ISBN 3-8329-1061-1Diss. Bayreuth; Gutachter: P. Oberender, E. Görges. - Bei der Reform des Gesundheitssektors wird immer wieder die Einführung marktwirtschaftlicher Elemente gefordert. Dagegen stehen jedoch Aspekte der solidarischen Gesundheitsversorgung, die oft nur schwer mit solchen liberalen Vorstellungen zu verbinden sind. Eines dieser solidarischen Ziele ist es, eine flächendeckende Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Der Autor zeigt zunächst, dass dieses Ziel auch innerhalb eines wettbewerblich ausgestalteten Gesundheitswesens legitimierbar ist. Anschließend erläutert er aus institutionenökonomischer Perspektive, wie eine flächendeckende Versorgung mit liberalen Konzepten vereint werden kann: Er analysiert dies vor dem Hintergrund typischer Interaktionsbeziehungen zwischen den drei beteiligten Vertragsparteien: Krankenversicherer - Leistungserbringer (Arzt, Krankenhaus etc.) und Patient. Zerth arbeitet heraus, welche Anreizsituationen entstehen und zeigt, dass durch ein so genanntes abgestuftes Kompetenzkonzept der Regulierung eine flächendeckende Versorgung bei gleichzeitig weitgehender Beibehaltung der Vertragsfreiheit möglich ist. Regulierung sollte erst bei Versorgungsdefiziten erfolgen und weitgehend dezentral angelegt sein.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.263
Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Jürgen Zerth: Flächendeckende Versorgung in einem liberalen Gesundheitssystem. Baden-Baden: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23284-flaechendeckende-versorgung-in-einem-liberalen-gesundheitssystem_26676, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 26676
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Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
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