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/ 20.06.2013
Eckart Conze / Ulrich Lappenküper / Guido Müller (Hrsg.)

Geschichte der internationalen Beziehungen. Erneuerung und Erweiterung einer historischen Disziplin

Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag 2004; 295 S.; brosch., 34,90 €; ISBN 3-412-06704-0
Die Autorinnen und Autoren des Sammelbandes, der aus einer Tagung in Königswinter 2002 hervorgegangen ist, haben es sich zur Aufgabe gemacht, sowohl einen Überblick über die gegenwärtige Diskussion zur Geschichte der internationalen Beziehungen zu bieten als auch neue Schwerpunkte in der Debatte zu setzen. Sie werfen Fragen zum Zusammenhang von Staat, Gesellschaft und Politik auf und versuchen so die internationalen Beziehungen in ihrer Gesamtheit historisch zu fassen. Dementsprechend gliedert sich die Darstellung in fünf Teile, die sich mit den politik-, wirtschafts-, sozial- oder kulturgeschichtlichen Aspekten der internationalen Geschichte beschäftigen. Jedes Kapitel wird von einem theoretischen und methodisch gehaltenen Essay eingeleitet, auf den eine Fallstudie folgt. Im Mittelpunkt der Analysen stehen die Herausforderungen, die sich nach dem Ende des Kalten Krieges aus der „Überwölbung und Aushöhlung des klassischen Nationalstaats und seines inneren wie äußeren Souveränitätsanspruchs“ (3) ergeben. So wird der Staat, als unerlässlicher Untersuchungsgegenstand der internationalen Beziehungen, von der Mehrzahl der Autorinnen und Autoren als „historisch-dynamische, nicht als statische Größe“ (27) betrachtet, dessen Bedeutung im jeweiligen historischen Zusammenhang immer wieder neu zu ergründen gilt. Aus dem Inhalt: I. Staat und Politik in der Geschichte der internationalen Beziehungen Eckart Conze: Abschied von Staat und Politik? Überlegungen zur Geschichte der internationalen Politik (15-43) Ulrich Lappenküper: Primat der Außenpolitik! Die Verständigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich 1949-1963 (45-63) II. Die globale Perspektive Wolfram Kaiser: Transnationale Weltgeschichte im Zeichen der Globalisierung (65-92) Niels P. Petersson: Eine Welt des (Un-)Rechts: Globalisierung und das Problem der Verrechtlichung internationaler Wirtschaftbeziehungen vor dem Ersten Weltkrieg (93-112) III. Internationale Wirtschaftbeziehungen Hubert Zimmermann: Die politische Ökonomie der internationalen Geschichte (113-138) Guido Thiemeyer: Die deutschen Liberalen, die Reichsgründung und die Entstehung des internationalen Goldstandards 1870-1873 (139-168) IV. Kulturtransfer und internationale Beziehungen Johannes Paulmann: Grenzüberschreitungen und Grenzräume: Überlegungen zur Geschichte transnationaler Beziehungen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Zeitgeschichte (169-196) Jessica Gienow-Hecht: Emotionale Wahlverwandtschaften: Musik und Politik in den transatlantischen Beziehungen seit 1850 (197-229) V. Internationale Gesellschaftsbeziehungen Guido Müller: Internationale Gesellschaftsgeschichte und internationale Gesellschaftsbeziehungen aus Sicht der deutschen Geschichtswissenschaft (231-258) Marita Krauss: Migration, Assimilierung, Hybridität. Von individuellen Problemlösungsstrategien zu transnationalen Gesellschaftsbeziehungen (259-276) VI. Schlussessay Hartmut Kaelble: Transnationalität aus der Sicht eines Sozialhistorikers. Ein Essay (277-292)
Minouche Monaco (MM)
Rubrizierung: 4.14.22.311 Empfohlene Zitierweise: Minouche Monaco, Rezension zu: Eckart Conze / Ulrich Lappenküper / Guido Müller (Hrsg.): Geschichte der internationalen Beziehungen. Köln/Weimar/Wien: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/22190-geschichte-der-internationalen-beziehungen_25307, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 25307 Rezension drucken
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