/ 31.05.2013
Renate Mayntz / Fritz W. Scharpf (Hrsg.)
Gesellschaftliche Selbstregelung und politische Steuerung
Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 1995; 368 S.; 68,- DM; ISBN 3-593-35426-8Der Band faßt Ergebnisse empirischer Arbeiten am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung zusammen. Thema ist das Verhältnis zwischen ungesteuerter gesellschaftlicher Eigendynamik, gesellschaftlicher Selbstregelung und staatlicher Intervention. Es wird durch vergleichende Untersuchungen zu den staatsnahen Sektoren des Forschungssystems, des Gesundheitswesens und der Telekommunikation verdeutlicht.
Nach allgemeinen theoretischen Überlegungen und einer Darstellung des Forschungsansatzes fassen drei Berichte die Ergebnisse aus den entsprechenden Forschungsbereichen zusammen. Die Beiträge von Lütz und Schimank/Wasem, Kapitel 6 und 7, behandeln Querschnitts/index.php?option=com_content&view=article&id=41317 unter Rückgriff auf Ergebnisse aus den drei Schwerpunktbereichen. Die vier weiteren Beiträge beziehen sich jeweils überwiegend auf einen Forschungsschwerpunkt.
Der hier vertretene Forschungsansatz des "akteurzentrierten Institutionalismus" ist mit der Policy-Network-Forschung und neueren Richtungen der Policy-Analyse verbunden, und zwar durch das Interesse für die internen Strukturen und Funktionsbedingungen differenzierter und verflochtener politisch-administrativer Systeme. Mit der neueren Korporatismus-Forschung teilt dieser Ansatz die Governance-Perspektive, konzentriert sich jedoch eher auf die staatsnahen Sektoren.
Inhalt: 1. Renate Mayntz/Fritz W. Scharpf: Steuerung und Selbstorganisation in staatsnahen Sektoren (9-38); 2. Renate Mayntz/Fritz W. Scharpf: Der Ansatz des akteurzentrierten Institutionalismus (39-72); 3. Renate Mayntz/Volker Schneider: Die Entwicklung technischer Infrastruktursysteme zwischen Steuerung und Selbstorganisation (73-100); 4. Uwe Schimank: Politische Steuerung und Selbstregulation des Systems organisierter Forschung (101-139); 5. Marian Döhler/Philip Manow: Staatliche Reformpolitik und die Rolle der Verbände im Gesundheitssektor (140-168); 6. Susanne Lütz: Politische Steuerung und die Selbstregelung korporativer Akteure (169-196); 7. Uwe Schimank/Jürgen Wasem: Die staatliche Steuerbarkeit unkoordinierten kollektiven Handelns (197-232); 8. Philip Genschel: Dynamische Verflechtung in der internationalen Standardisierung (233-265); 9. Raymund Werle: Staat und Standards (266-298); 10. Roland Czada: Kooperation und institutionelles Lernen in Netzwerken der Vereinigungspolitik (299-326); 11. Edgar Grande: Regieren in verflochtenen Verhandlungssystemen (327-368).
Stefan Lembke (SL)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.21 | 2.22 | 2.26 | 2.331 | 2.34 | 2.32
Empfohlene Zitierweise: Stefan Lembke, Rezension zu: Renate Mayntz / Fritz W. Scharpf (Hrsg.): Gesellschaftliche Selbstregelung und politische Steuerung Frankfurt a. M./New York: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/521-gesellschaftliche-selbstregelung-und-politische-steuerung_297, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 297
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M. A., Politikwissenschaftler.
CC-BY-NC-SA