Mit dem Begriff der Globalisierung werden viele unterschiedliche Phänomene erfasst und es sei zu kurz gegriffen, hierunter lediglich die ökonomische Dimension einer zunehmenden Vernetzung zu verstehen. Am Beispiel der Spielzeugpuppe „Barbie“ weist der Autor einleitend auf das enge Zusammenwirken von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und ökologischen Facetten der Globalisierung hin. Es geht ihm darum, die Vielfalt der Globalisierung in ihren langfristigen Trends zu beschreiben sowie die Merkmale der einzelnen Entwicklungsphasen herauszuarbeiten und zu systematisieren. Die Kernprozesse der Globalisierung, die „Expansion von Handlungsradien“, die „Verdichtung großräumiger sozialer Netze und wechselseitige Beeinflussung entfernter Regionen“ (219) seien zwar Merkmale der gesamten Menschheitsgeschichte, doch erlangten sie erst im 15. Jahrhundert eine globale Qualität und seit dem 19. Jahrhundert könne man von Globalisierung im modernen Sinne sprechen, schreibt Fäßler. Seine Chronologie der Globalisierung umfasst fünf Phasen: die präglobale Phase bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, die Protoglobalisierung von 1500 bis 1840 sowie drei eigentliche Globalisierungsphasen von 1840-1914, von 1945-1989/90 und für die Zeit nach 1990. In einem zweiten Abschnitt greift der Autor vier Teilstrukturen heraus und betrachtet diese über die einzelnen Phasen hinweg. Dabei handelt es sich um Transport- und Kommunikationssysteme, um wirtschaftstheoretische Leitideen und ihre Umsetzung, um die global players als maßgebliche Akteure sowie um verschiedene Formen des Wandlungsdrucks als wichtiger Impulsgeber für Veränderungen. Fäßler versteht sein Studienbuch in erster Linie als Orientierungshilfe für angehende Historikerinnen und Historiker. Ebenso bietet es für die politikwissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema eine systematisierende Hilfestellung und kann als Einstiegslektüre empfohlen werden.