/ 21.06.2013
Thomas Lemke
Gouvernementalität und Biopolitik
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2007; 219 S.; brosch., 24,90 €; ISBN 978-3-531-15087-1Foucault ist in den Sozialwissenschaften mittlerweile so breit rezipiert worden, dass sein Werk für die gesellschaftstheoretische Debatte gleichrangig neben dem von Jürgen Habermas oder Niklas Luhmann steht. Besondere Aufmerksamkeit haben dabei Foucaults Konzepte der Gouvernementalität und der Biopolitik gefunden. Sie werden in den Sozialwissenschaften vielfach dazu benutzt, um einerseits die gesellschaftliche Durchsetzung neoliberaler Regierungsformen, andererseits die zunehmende Kontrolle und Kommerzialisierung von Lebensprozessen zu analysieren. Lemke hat mit früheren Arbeiten – etwa mit seiner Studie „Eine Kritik der politischen Vernunft - Foucaults Analyse der modernen Gouvernementalität“ (1997) – erheblich zum Transfer dieses theoretischen Ansatzes beigetragen. In diesem Band – er enthält Aufsätze des Verfassers aus den Jahren 2000 bis 2004 – befasst sich Lemke hauptsächlich mit der gegenwartsdiagnostischen Reichweite und soziologischen Relevanz der Konzepte Gouvernementalität und Biopolitik. Für diese Zwecke kontrastiert er Foucaults Analysen mit aktuellen theoretischen Positionen, teils thematisch an Fragen wie der der Gentechnologie oder der Exklusion, teils explizit bezogen auf einzelne Autoren wie Nancy Fraser, Giorgio Agamben, Michael Hardt/Antonio Negri.
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 5.42 | 2.2 | 2.23 | 2.63 | 2.27
Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Thomas Lemke: Gouvernementalität und Biopolitik Wiesbaden: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/27064-gouvernementalitaet-und-biopolitik_31596, veröffentlicht am 16.08.2007.
Buch-Nr.: 31596
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
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