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/ 18.06.2013
Henning Hoff

Großbritannien und die DDR 1955-1973. Diplomatie auf Umwegen

München: R. Oldenbourg Verlag 2003 (Studien zur Internationalen Geschichte 14); VII, 492 S.; 59,80 €; ISBN 3-486-56737-3
Diss. Köln; Gutachter: J. Dülffer, B. Fait. - Aus offizieller britischer Sicht existierte die DDR bis 1973 nicht. Mit dieser Nichtanerkennungspolitik unterstützte die britische Regierung den Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik. Dennoch hätten sich auf unterschiedlichen Ebenen und Bereichen Beziehungen zwischen der DDR und Großbritannien etabliert, schreibt der Autor. Vor allem die Labour Party befürwortete Kontakte zur DDR und machte deren De-facto-Anerkennung 1961 zu ihrer Politik. Die DDR-Regierung kam allerdings bei ihren Versuchen, auch offiziell anerkannt zu werden, nur mühsam voran. Lange blieb es bei einer inoffiziellen Handelsvertretung in London. Die Misserfolge der DDR bei dem Versuch, die Beziehungen weiter auszubauen, erklärt Hoff zum Teil mit erheblichen Koordinierungsmängeln: Da der britischen Nichtanerkennungspolitik Rechnung getragen werden musste, habe die DDR nicht-staatliche Organisationen bei der Kontaktaufnahme vorschieben müssen, was zu kontraproduktiven Kompetenzüberschreitungen und einem mangelnden Informationsfluss geführt habe. Aus dem Inhalt: II. Großbritannien und die DDR bis 1955; III. Neue Tendenzen in der britischen Deutschlandpolitik und Aufbau der Beziehungen: Großbritannien und die DDR 1955-1958: 1a. Die DDR in neuem Licht: Einschätzungen des Foreign Office; b. „Gefangene Adenauers": Die DDR in der britischen Deutschlandpolitik; c. Deutschlandpolitische Vorstellungen der Labour-Opposition: Entspannung vor Wiedervereinigung; 2a. Die Konzeption der DDR-Politik und die ostdeutsch-britischen Beziehungen aus DDR-Sicht; b. Die SED und die Krise der CPGB: „Brüderliche" Verbundenheit bei ideologischen Vorbehalten; c. Forciertes Besuchsprogramm: Die politischen Beziehungen; d. Das Ringen um ein Abkommen: Die Handelsbeziehungen; e. DDR-Propaganda und erste kulturelle Kontakte. IV. Großbritannien und die DDR in der Berlin-Krise 1958-1963; V. Der lange Weg zur Anerkennung: Großbritannien und die DDR in den 1960er Jahren; VI. Die Anerkennung 1970-1973.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.3144.222.61 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Henning Hoff: Großbritannien und die DDR 1955-1973. München: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19073-grossbritannien-und-die-ddr-1955-1973_22151, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 22151 Rezension drucken
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