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/ 19.06.2013
Byung-Chul Han

Hegel und die Macht. Ein Versuch über die Freundlichkeit

München: Wilhelm Fink Verlag 2005; 140 S.; kart., 24,90 €; ISBN 978-3-7705-4201-7
Wie in seinem Buch zum Begriff der Macht vertritt Han die Position, Macht dürfe nicht allein aus dem Gewaltbegriff abgeleitet werden. Diese von Foucault bekannte Position rekonstruiert er philosophisch am Beispiel Hegels. Anders als die gängige Interpretation, die ihn als preußischen Staatsphilosophen sieht, wird Hegel nicht als Theoretiker der Herrschaft begriffen. Bei Hegel wird Macht nicht als Element der Repression, sondern als Element der Vermittlung gedacht, die gewährleistet, dass der Einzelne seine Freiheit innerhalb eines geschaffenen Ganzen verwirklichen kann. Macht erscheint daher einerseits eine organisierende Kraft der Gesellschaft zu sein, andererseits Subjektivität zu begründen und abzusichern. Jedoch ist dies kein Plädoyer für eine pluralistisch gedachte Konzeption, denn Hegel musste seinen Machtbegriff letztlich holistisch und homogenisierend entwickeln, wollte er nicht den Begriff des Systems fallen lassen.
Frank Schale (FS)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Technische Universität Chemnitz.
Rubrizierung: 5.33 Empfohlene Zitierweise: Frank Schale, Rezension zu: Byung-Chul Han: Hegel und die Macht. München: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/21481-hegel-und-die-macht_28192, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 28192 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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