/ 11.06.2013
Astrid Luise Mannes
Heinrich Brüning. Leben, Wirken, Schicksal. Mit einem Vorwort von Gerhard Stoltenberg
München: Olzog 1999; 304 S.; hardc., 58,- DM; ISBN 3-7892-9384-9Der Band der Historikerin und wissenschaftlichen Mitarbeiterin im Bundestag gibt einen Überblick über den Lebensweg Brünings, wobei natürlich die Kanzlerzeit im Mittelpunkt der Darstellung steht. Aber auch die Jahre zuvor und die Zeit des Exils, der Rückkehr nach Deutschland und der erneuten Jahre in den USA werden geschildert. Die im Wesentlichen chronologisch gehaltene und narrativ gestaltete, mit vielen Bildern und ganz ausführlichen Zitaten versehene Biographie geht nur an wenigen Stellen über den Stand der Forschung hinaus, der durchweg abwägend referiert wird. Ausweislich des Literaturverzeichnisses, das anscheinend ausschließlich deutschsprachige Werke verzeichnet, hat die Autorin auf eigenes Archivstudium verzichtet; bei ihren Zitaten aus dem an der Harvard University verwahrten Nachlass Brünings wird nicht ganz klar, ob es sich hierbei um primär oder sekundär erarbeitete Quellen handelt. So gelingt ihr zwar eine Zusammenfassung des gegenwärtigen Wissensstandes, ob aber die Biographie, wie der Umschlagtext behauptet, Brüning "in einem neuen Licht erscheinen" lässt, bleibe dahingestellt. Vorsichtiger ist da das Vorwort von Stoltenberg über die Arbeit: "Sie beruht auf einer sorgfältigen Auswertung der wissenschaftlichen Literatur und ist durch abgewogene Urteile wie eine Konzentration auf das Wesentliche bestimmt." (10) Das ist, wenn man es genau liest, nicht eben von Überschwang des Lobes gekennzeichnet.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.311 | 2.3
Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Astrid Luise Mannes: Heinrich Brüning. München: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/9853-heinrich-bruening_11615, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 11615
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Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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