Die biographischen Skizzen bieten einen schlaglichtartigen Einblick in das Denken und Handeln einer gesellschaftlich anerkannten Elite, deren Haltung zum Nationalsozialismus keineswegs so unterschiedlich gewesen ist, wie vielfach mit Hinweis auf den militärischen Widerstand nach 1945 verklärend und auch vertuschend behauptet wurde. Einerseits zeigen gerade die Lebenswege etwa von Ludwig Beck und anderen späteren Regimekritikern, daß sie durchaus bis 1938 Hitler und seine Kriegspläne unterstützt haben; und andererseits ist der Übergang zur Regimekritik vielfach durch fachliche Meinungsverschiedenheiten bedingt gewesen. Insofern konnte etwa der Generalstabschef des Heeres, Franz Halder, im Zentrum des Widerstandes stehen, aber dennoch die Angriffsvorbereitungen für Barbarossa durchführen. Die meisten führenden Militärs dachten in der Tat "unpolitisch" insofern, als sie sich über die politischen Konsequenzen ihres militärischen Tuns keine Rechenschaft ablegten. Die Biographien wurden von namhaften Militärhistorikern geschrieben; sie beinhalten neben Literaturhinweisen auch hilfreiche Angabe über die unveröffentlichten Quellen. Inhalt: Friedrich-Christian Stahl: Generaloberst Wilhelm Adam (1-8); Klaus-Jürgen Müller: Generaloberst Ludwig Beck (9-19); Friedrich-Christian Stahl: Generaloberst Johannes Blaskowitz (20-27); Samuel W. Mitcham Jr.: Generalfeldmarschall Werner von Blomberg (28-36); Samuel W. Mitcham Jr.: Generalfeldmarschall Fedor von Bock (37-44); Samuel W. Mitcham Jr. / Gene Mueller: Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch (45-52); Heinz Höhne: Admiral Wilhelm Canaris (53-60); Horst Mühleisen: Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch (61-70); Gene Mueller: Generaloberst Friedrich Fromm (71-78); Gerd R. Ueberschär: Generaloberst Franz Halder (79-88); Samuel W. Mitcham Jr.: SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS Paul Hausser (89-96); Gerhard Hümmelchen: Generaloberst Hans Jeschonnek (97-101); Kenneth Macksey: Generaloberst Alfred Jodl (102-111); Samuel W. Mitcham Jr.: Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel (112-120); Elmar Krautkrämer: Generalfeldmarschall Albert Kesselring (121-129); Gene Mueller: Generalfeldmarschall Günther von Kluge (130-137); John McCannon: Generalfeldmarschall Georg von Küchler (138-145); Gene Mueller: Generalfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb (146-153); Norbert Haase: Generaloberstabsrichter Dr. Rudolf Lehmann (154-161); Dieter Hartwig: Generaladmiral Wilhelm Marschall (162-170); Gerhard Hümmelchen: Generalfeldmarschall Erhard Milch (171-177); Christoph Jahr: Generalmajor Oskar Ritter von Niedermayer (178-184); Kurt Fischer: Großadmiral Dr. phil. h.c. Erich Raeder (185-194); Bernd Boll: Generalfeldmarschall Walter von Reichenau (195-202); Christian Streit: General der Infanterie Hermann Reinicke (203-209); Wolfgang U. Eckart: Generalarzt Ernst Rodenwaldt (210-222); Detlef Vogel: Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt (223-233); Gerhard Hümmelchen: Generalfeldmarschall Hugo Sperrle (234-239); Friedrich-Christian Stahl: General Karl-Heinrich von Stülpnagel (240-247); Roland Peter: General der Infanterie Georg Thomas (248-257); Gerhard Hümmelchen: Generaloberst Ernst Udet (258-264); Gene Mueller: Generalfeldmarschall Ernst von Witzleben (265-271); Peter Steinbach: Zwischen Gefolgschaft, Gehorsam und Widerstand. Entwicklungen im Militär (272-285).