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/ 05.06.2013
Gerd R. Ueberschär (Hrsg.)

Hitlers militärische Elite. Band 2: Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende

Darmstadt: Primus Verlag 1998; XIV, 327 S.; geb., 49,80 DM; ISBN 3-89678-089-1
Die militärische Elite im Zweiten Weltkrieg war alles andere als ein monolithischer Block. Es gab sicherlich Gemeinsamkeiten im Werdegang, im Kriegserlebnis des Ersten Weltkrieges, in der politischen Grundhaltung während der Weimarer Republik und schließlich auch eine gewisse Grundströmung im Umgang mit den Nationalsozialisten. Die kurzen Biographien zeigen deutlich, daß sich die führenden Militärs dann aber im Zweiten Weltkrieg sehr differenziert entwickelten: Viele blieben Nur-Militärs, andere wurden Widerstandskämpfer, wieder andere versuchten sich in einer Art innerer Emigration und schließlich stehen auf der anderen Seite Militärs, die durch eine extreme Regimetreue ihre militärische Karriere vorantrieben. Die Auswahl der Biographien ist umfassend, wobei zu fragen ist, weshalb zum Beispiel Speidel aufgenommen wurde und nicht auch Heusinger, um noch deutlicher zu machen, daß die Wehrmachtselite nicht mit 1945 aufhörte zu existieren, sondern auch eine Brückenfunktion zur Bundeswehr übernehmen konnte. Die Auswahl zeigt allerdings hinreichend, daß es das festgefügte und vorwiegend positiv gezeichnete Wehrmachtsbild, wie es in der gegenwärtigen Debatte um die Verbrechen der Wehrmacht wiederholt von konservativen und rechten Kreisen bemüht wird, nicht geben kann. Inhalt: Manfred Messerschmidt: Admiral Max Bastian (1-11); Wolfgang U. Eckart: SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Prof. Dr. med. Karl Brandt (12-19); Samuel W. Mitcham, Jr.: Generalleutnant Ernst Busch (20-27); Jakob Knab: Generaloberst Eduard Dietl (28-36); William T. Allbritton / Samuel W. Mitcham, Jr.: SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS Joseph (Sepp) Dietrich (37-44); Herbert Kraus: Großadmiral Karl Dönitz (45-54); Heinz-Ludger Borgert: Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg (55-62); Wolfgang U. Eckart: SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Prof. Dr. med. Ernst Grawitz (63-71); Samuel W. Mitcham, Jr.: Generalfeldmarschall Robert Ritter von Greim (72-79); Kenneth Macksey: Generaloberst Heinz Guderian (80-87); Wolfgang U. Eckart: Generaloberstabsarzt Prof. Dr. med. Siegfried Handloser (88-92); Samuel W. Mitcham Jr. / Gene Mueller: Generaloberst Erich Hoepner (93-99); Friedrich-Christian Stahl: Generalfeldmarschall Ewald von Kleist (100-106); Wolfgang Welkerling: General der Artillerie Fritz Lindemann (107-115); Friedrich-Christian Stahl: Generalfeldmarschall Wilhelm List (116-122); Siegwald Ganglmair: Generaloberst Alexander Löhr (123-130); Norbert Haase: Generalstabsrichter Werner Lueben (131-135); Gerhard Hümmelchen: Admiral Günther Lütjens (136-142); Bernd Boll: Generalfeldmarschall Erich von Lewinski, gen. Von Manstein (143-152); Samuel W. Mitcham, Jr. / Gene Mueller: Generalfeldmarschall Walter Model (153-160); Peter Steinkamp: Generalfeldmarschall Friedrich Paulus (161-168); Gerhard Hümmelchen: Generalfeldmarschall Wolfram Frhr. von Richthofen (169-174); Erich Kosthorst: General der Infanterie Edgar Röhricht (175-183); Sir David Fraser: Generalfeldmarschall Erwin Rommel (184-193); Peter Steinkamp: General der Infanterie Karl von Roques (194-200); Norbert Haase: Generalstabsrichter Karl Sack (201-209); Ekkehard Meyer-Düttingdorf: General der Infanterie Max von Schenckendorff (210-217); Friedrich-Christian Stahl: Generaloberst Rudolf Schmidt (218-225); Reinhard Stumpf: General der Infanterie Rudolf Schmundt (226-235); Peter Steinkamp: Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner (236-244); Elmar Krautkrämer: Generalleutnant Dr. phil. Hans Speidel (245-255); Gerd R. Ueberschär: Generalmajor Hennig von Tresckow (256-262); Roland Peter: General der Artillerie Eduard Wagner (263-269); Horst Mühleisen: General der Artillerie Walter Warlimont (270-275); Friedrich-Christian Stahl: Generalfeldmarschall Maximilian Freiherr von und zu Weichs an der Glon (276-282); Friedrich-Christian Stahl: Generaloberst Kurt Zeitzler (283-292); Wolfram Wette: Das Bild der Wehrmacht-Elite nach 1945 (293-308).
Axel Gablik (AG)
Dr., Historiker.
Rubrizierung: 2.312 Empfohlene Zitierweise: Axel Gablik, Rezension zu: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. Darmstadt: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/6572-hitlers-militaerische-elite_8896, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 8896 Rezension drucken
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