Peter Schröder legt in dieser Publikation, die als Einführungswerk konzipiert ist, eine Analyse der zentralen Gedanken von Thomas Hobbes vor. Dabei konzentriert er sich auf die „bedeutendsten Aspekte der hobbesschen Philosophie“ (7). Der am University College in London lehrende Autor erläutert zunächst Hobbes‘ Verständnis des Naturzustandes. Dessen Ausgangspunkt sei der „einzelne, durch Leidenschaften charakterisierte Mensch, der […] zugleich als Träger von Rechten bestimmt wird“ (7 f.). Die sich anschließende Erörterung der Vertrags- und Souveränitätstheorie kreist ebenfalls um Kernelemente und lässt Randnotizen aus. Insofern unterscheiden sich die ersten beiden Kapitel von Schröders Publikation kaum von einer anderen Einführung, sie gehören zum Standard jeder Hobbes-Einführung. Was Schröders Analyse von anderen Überblicksdarstellungen dann abhebt, sind die Kapitel 3 und 4, in denen erst die Bedeutung der Religion in Hobbes‘ Staatsphilosophie und schließlich die Relevanz für den politikwissenschaftlichen Teilbereich der internationalen Beziehungen erörtert werden: Hobbes komme als Kind seiner Zeit nicht umhin, die Religion einzubeziehen. Allerdings spreche er „dem weltlichen Souverän auch gegenüber der Kirche eine eindeutige Vorherrschaft“ (77) zu. Schröder gelingt es, Hobbes‘ Argumentation nachvollziehbar auszubreiten. Dabei wird bei Hobbes die Religion dem Staat untergeordnet, etwa durch Verweise auf Bibelstellen, die den Gehorsam gegenüber dem Staat einfordern. Mit Blick auf die Beziehungen der Staaten zueinander gelingt es dem Autor, die Aktualität der hobbesschen Befunde aufzuweisen, habe dieser doch „nicht die Existenz eines Völkerrechts geleugnet, sondern die Möglichkeit seiner rechtlichen Durchsetzung“ (106). Schröders flüssig geschriebene Einführung eignet sich vor allem für einen ersten Blick auf die in vielen anderen Überblicksarbeiten vernachlässigten Aspekte der christlichen Religion und der Staatenbeziehungen.