/ 03.06.2013
Hanan Ashrawi
Ich bin in Palästina geboren. Ein persönlicher Bericht
Berlin: Siedler Verlag 1995; 349 S.; Ln., 39,80 DM; ISBN 3-88680-573-5Ashrawi zeichnet aus einem bewußt subjektiven Blickwinkel den Verlauf des palästinensisch-israelischen Friedensprozesses nach. Das Anliegen der ehemaligen offiziellen Sprecherin der palästinensischen Verhandlungsdelegation ist es, "die menschliche Dimension eines unpersönlichen Prozesses" (14) nahezubringen. Aus ihrer kritischen Distanz zum Verlauf des Friedensprozesses und seinen Ergebnissen macht sie keinen Hehl.
Die Autorin schildert die prägenden Einflüsse ihres liberal und fortschrittlich gesinnten Elternhauses, v. a. ihres an der Gründung der PLO mitbeteiligten Vaters. Sie berichtet über ihre eigene Politisierung vor dem Hintergrund des Sechs-Tage-Krieges, den sie als Studentin der Amerikanischen Universität in Beirut erlebte, und die den Beginn ihres unablässigen persönlichen Engagements für die Palästina-Frage sowie die Belange von Frauen und Kindern darstellt. Die Skizzierung der Umstände und Hintergründe des Zustandekommens einzelner Friedensstationen - wie die Madrider Friedenskonferenz, die Unterzeichnung der palästinensisch-israelischen Grundsatzerklärung und das Kairoer Übereinkommen - nimmt den weitaus größten Umfang des Buches ein und enthält wichtige, zum Teil noch unbekannte Details. Die Autobiographie endet mit der Rückkehr der PLO-Führung in den Gaza-Streifen und nach Jericho.
Julia Schmidt-Häuer (JSH)
Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
Rubrizierung: 2.63 | 2.1 | 4.41
Empfohlene Zitierweise: Julia Schmidt-Häuer, Rezension zu: Hanan Ashrawi: Ich bin in Palästina geboren. Berlin: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/745-ich-bin-in-palaestina-geboren_590, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 590
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Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
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