Diss. phil. Zürich; Erstgutachter: H. Siegenthaler. - Der Autor bemüht sich um die Verbindung sozialwissenschaftlicher Theorie und historischer Analyse. Im Mittelpunkt stehen der Schweizerische Textil- und Fabrikarbeiterverband (STFV) und der Verband der Arbeitgeber der Textilindustrie (VATI). Im ersten Teil wird, aufbauend auf der ökonomischen Theorie kollektiven Handelns und der Kognitionstheorie des Radikalen Konstruktivismus, ein weiterführender theoretischer Erklärungsansatz für kollektives Handeln von Interessenorganisationen entwickelt. Im zweiten, historischen Teil werden nicht nur - den theoretischen Erklärungsansatz anwendend - Ideologie, Organisation und Rahmenbedingungen von STFV und VATI untersucht, sondern auch die Entwicklung dieser Interessenorganisationen und ihr Verhältnis zueinander während der dreißiger und fünfziger Jahre. Der Verfasser zeigt, daß auch in der Schweiz - entgegen der Auffassung von einem friedlichen Übergang zur Sozialpartnerschaft - die Tarifauseinandersetzungen von der Vorstellung eines fundamentalen Interessenkonfliktes zwischen Kapital und Arbeit bestimmt wurden.