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/ 05.06.2013
Johann Nawrocki

Inoue Tetsujiro (1855-1944) und die Ideologie des Götterlandes. Eine vergleichende Studie zur politischen Theologie des modernen Japan

Hamburg: Lit 1998 (Ostasien - Pazifik 10); 444 S.; brosch., 89,90 DM; ISBN 3-8258-3630-4
Diss. Hamburg; Erstgutachter: K. Antoni. - Laut der Shinto-Tradition ist Japan ein von Göttern geschaffenes und beschütztes Land. Diese teils auf mythischen Überlieferungen basierende Idee wurde besonders zu Anfang dieses Jahrhunderts im Rahmen des Staats-Shinto ideologisch als Teil der nationalistisch orientierten kokutai-Lehre zur Rechtfertigung der besonderen Stellung Japans und seines Expansionsdrangs benutzt. Der konservativ geprägte, ursprünglich konfuzianische Gelehrte Inoue spielte eine große Rolle bei den Bestrebungen zur "Revitalisierung einer shintôistisch geprägten Theokratie in Japan" (3). In seiner mit japanischen Fachausdrücken gespickten Untersuchung, die vornehmlich für Spezialisten interessant sein dürfte, gibt Nawrocki zunächst einen Überblick über die Entwicklung des shinkoku-Glaubens, also der Ideologie von Japan als einem Götterland. Im zweiten, sehr viel umfangreicheren Teil bietet der Autor eine Charakterstudie der Person Inoues, wobei er sich auf dessen letzte Lebensdekaden konzentriert und seine Rolle im "Chauvinisierungsprozeß der Tôkyôter Intellektuellenwelt am Ende der Taishô- und in der frühen Shôwa-Zeit" (4) beleuchtet.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.682.1 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Johann Nawrocki: Inoue Tetsujiro (1855-1944) und die Ideologie des Götterlandes. Hamburg: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/7808-inoue-tetsujiro-1855-1944-und-die-ideologie-des-goetterlandes_10356, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 10356 Rezension drucken
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