/ 18.06.2013
Christopher Daase / Susanne Feske / Ingo Peters (Hrsg.)
Internationale Risikopolitik. Der Umgang mit neuen Gefahren in den internationalen Beziehungen
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2002; 279 S.; brosch., 36,- €; ISBN 3-7890-8154-XNicht die relativ stabilen Bedrohungen des Ost-West-Konflikts, sondern neuartige Risiken prägen heute die internationalen Beziehungen. Seit 1990 ist die Sicherheitspolitik mit großer Ungewissheit konfrontiert. Migration, Terrorismus, Drogenhandel, Finanzkrisen und Hacker-Angriffe bestimmen die sicherheitspolitische Tagesordnung - Gefahren, deren Potenzial häufig umstritten ist und bei denen oft kein Akteur als Verursacher identifiziert werden kann. Risiken erfordern eine andere, pro-aktive Sicherheitspolitik. So untersuchen die Beiträge dieses Bandes, wie politische Akteure auf internationale Risiken reagieren (Risikoperzeption), welche unterschiedlichen Strategien sie im Umgang mit diesen Risiken wählen (Risikopolitik) und welche Rückwirkungen unterschiedliche Risikostrategien auf internationale Prozesse und Strukturen besitzen (Risikoparadox). Darüber hinaus diskutieren die Autoren grundsätzlich die bestehenden Möglichkeiten für eine internationale Kooperation zur Risikobewältigung und zeigen die Zusammenhänge zwischen den drei Dimensionen der Risikoperzeption, der Risikopolitik sowie der nicht-intendierten Konsequenzen einer pro-aktiven Sicherheitspolitik, dem Risikoparadox, auf. Zugleich skizzieren sie ein zukünftiges Forschungsprogramm zur Wirkung pro-aktiver Sicherheitspolitik, um vor allem das Risikoparadox in den internationalen Beziehungen besser zu verstehen.
Inhalt: I. Einleitung: Christopher Daase: Internationale Risikopolitik: Ein Forschungsprogramm für den sicherheitspolitischen Paradigmenwechsel (9-35). II. Risikokonzeption: Christopher Daase / Susanne Feske: Proliferation: Bedrohungsperzeption, Risikokommunikation und Theater Missile Defense in Nordostasien (37-63); Susanne Scheller: Migration: Kulturelle und normative Determinanten divergierender Risikoperzeption in Deutschland und den USA (65-85); Dennis Tänzler: Klimawandel: Divergierende Perzeptionsbedingungen als Ursache gescheiterter Klimaverhandlungen (87-112). III. Risikopolitik: Christopher Daase: Terrorismus: Der Wandel von einer reaktiven zu einer proaktiven Sicherheitspolitik der USA nach dem 11. September 2001 (113-142); Ralf Bendrath: Computerkriminalität: Zivile Politik trotz militärischer Rhetorik (143-166); Cornelius Friesendorf: Drogenhandel: Unterschiede der deutschen und amerikanischen Anti-Drogenpolitik (167-190); Jan Bittner: Finanzmärkte: Von der vorsorgenden zur vorbeugenden Risikopolitik der G-7 (191-213). IV. Risikoparadox: Doreen Allerkamp: Intervention: Paradoxe Effekte der Zwangsdiplomatie im Kosovo-Konflikt (215-241); Jörg Wolf: Staatszerfall: Die riskante Stabilisierungsstrategie der Europäischen Union für den südlichen Mittelmeerraum (243-266). V. Fazit: Christopher Daase / Susanne Feske / Ingo Peters: Internationale Risikopolitik: Ergebnisse und Perspektiven (267-277).
Markus Kaim (MK)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
Rubrizierung: 4.2 | 4.45 | 2.64 | 2.26 | 4.42 | 4.41 | 4.22 | 3.6
Empfohlene Zitierweise: Markus Kaim, Rezension zu: Christopher Daase / Susanne Feske / Ingo Peters (Hrsg.): Internationale Risikopolitik. Baden-Baden: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19022-internationale-risikopolitik_22086, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 22086
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
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