/ 20.06.2013
Uwe Backes / Eckhard Jesse (Hrsg.)
Jahrbuch Extremismus & Demokratie (E & D) 16. Jahrgang 2004
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2004; 491 S.; geb., 44,- €; ISBN 3-8329-0996-6Im zentralen Analyseteil setzen sich zunächst zwei theoretisch ausgerichtete Beiträge mit den Möglichkeiten und Grenzen der vergleichenden Extremismusforschung sowie den „klassischen“ Totalitarismuskonzepten von Hannah Arendt, Carl J. Friedrich, Karl R. Popper und Eric Voegelin auseinander. Es folgen eine kritische Reflexion der amerikanischen Notstandsmaßnahmen seit dem 11. September 2001 und ein zeitgeschichtlicher Rückblick auf das Verhältnis von Frankfurter Schule, Studentenbewegung und RAF. Der zweite Teil besteht aus den Dokumentationen (Wahlen/Organisationen 2003), Aufsätzen zu aktuellen Entwicklungen (NPD nach dem Verbot, PDS-Programm 2003, Terrorismusbekämpfung) und den Porträts (Andreas Baader, Extremismus in Tschechien, kommunistische Berliner Zeitschrift „Bahamas“). Damit werden insgesamt die Bereiche „Links“/„Rechts“ und „wehrhafte Demokratie“ breit abgedeckt; gleichwohl hätte man sich einen weiteren Beitrag zum „Islamismus“ jenseits des umfangreichen Literaturberichts gewünscht. Der aktuelle Band wird ergänzt durch die zahlreichen Einzel- und Sammelrezensionen, die vom Umfang rund die Hälfte ausmachen und einen ausgezeichneten Überblick zur einschlägigen Literatur vermitteln.
Aus dem Inhalt:
Analysen
Uwe Backes / Eckhard Jesse:
Extremismen im Vergleich – Entwicklung, Problemstellungen, Untersuchungsfelder, Perspektiven (13-30)
Armin Pfahl-Traughber:
Klassische Totalitarismuskonzepte auf dem Prüfstand - Darstellung und Kritik der Ansätze von Arendt, Friedrich, Popper und Voegelin (31-57)
Patrick Horst:
Das amerikanische Notstandsregime nach dem 11. September 2001 – eine „wehrhafte Demokratie“ auf Abwegen? (59-81)
Susanne Kailitz:
Auseinandersetzungen mit der Gewalt – Frankfurter Schule, Studentenbewegung und RAF (83-102)
Daten, Dokumente, Dossiers
Eckhard Jesse:
Wahlen 2003 (105-117)
Uwe Backes:
Organisationen 2003 (118-132)
Uwe Backes / Eckhard Jesse:
Dokumentation 2003 (133-143)
Lars Flemming:
Die NPD nach dem Verbotsverfahren – Der Weg aus der Bedeutungslosigkeit in die Bedeutungslosigkeit? (144-154)
Viola Neu:
Das neue PDS-Programm aus dem Jahr 2003 (155-168)
Johannes Urban:
A wie Afghanistan, Z wie Zuwanderung – Terrorismusbekämpfung im Lichte umfassender Systematik (169-186)
André Gottschling:
Biographisches Porträt: Andreas Baader (187-203)
Lukáš Novotný:
Länderporträt: Tschechien (204-219)
Sebastian Dittrich:
Zeitschriftenporträt: Bahamas (220-235)
Literatur
Thomas Meyer:
Literaturbericht: Fundamentalismus, Islamismus, Terrorismus (239-261)
Eckhard Jesse:
Sammelrezension: Viel Altes, wenig Neues über den 17. Juni 1953 fünfzig Jahre danach (262-277)
Hans-Gerd Jaschke / Peter Schütt / Rudolf Wassermann:
„Kontrovers besprochen“: Unterwandern radikale Islamisten Deutschland? (278-285)
Kai Arzheimer:
Rezensionsessay: Jugendgewalt und Rechtsextremismus (286-289)
Alexander Gallus:
„Wieder Gelesen”: Meinungsforschung und repräsentative Demokratie (290-296)
Armin Pfahl-Traughber:
Literatur aus der „Szene“: Die Entwicklung der Autonomen aus der Binnenperspektive (297-302)
Hauptbesprechungen (303-366)
Kurzbesprechungen (367-428)
Robert Chr. van Ooyen (RVO)
Dr., ORR, Hochschullehrer für Staats- und Gesellschaftswissenschaften, Fachhochschule des Bundes Lübeck; Lehrbeauftragter am OSI der FU Berlin sowie am Masterstudiengang "Politik und Verfassung" der TU Dresden.
Rubrizierung: 2.25 | 2.37 | 2.331 | 2.62 | 2.64 | 5.43
Empfohlene Zitierweise: Robert Chr. van Ooyen, Rezension zu: Uwe Backes / Eckhard Jesse (Hrsg.): Jahrbuch Extremismus & Demokratie (E & D) Baden-Baden: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23255-jahrbuch-extremismus--demokratie-e--d_26645, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 26645
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Dr., ORR, Hochschullehrer für Staats- und Gesellschaftswissenschaften, Fachhochschule des Bundes Lübeck; Lehrbeauftragter am OSI der FU Berlin sowie am Masterstudiengang "Politik und Verfassung" der TU Dresden.
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