Die Herausgeber wollen mit diesem ersten Band des Jahrbuches ein "Periodikum [etablieren], das sich den Menschenrechten in all ihren Facetten widmet" (7). Das Jahrbuch erscheint jeweils zum Weltmenschenrechtstag am 10. Dezember. Die Grobgliederung sieht die Wiedergabe der jährlichen amnesty lecture, ein Schwerpunktthema, ein Diskussionsforum sowie Einzelstudien zu ausgewählten Ländern und Regionen vor. Bei den Fallstudien soll der Schwerpunkt auf den "vielen 'vergessenen' Gebiete[n] dieser Welt [liegen], in denen fernab des Medieninteresses die Menschenrechte mißachtet werden" (12). Im überaus nützlichen Service-Teil finden sich neben ausgewählten Dokumenten eine tabellarische Übersicht zum Ratifikationsstand von 25 Menschenrechtsabkommen sowie ein von Guido Gabriel zusammengestellter Internet-Guide zu Menschenrechtsfragen. Inhalt: Amnesty Lecture: Wei Jingsheng: Zur Zukunft der Menschenrechte in China - ein Plädoyer für Engagement und Optimismus (17-26). Themenschwerpunkt 50 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Mary Robinson: Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte - ein lebendiges Dokument (29-36); Wole Soyinka: Kulturelle Ansprüche und globale Rechte (37-56); Helmut Simon: Zur universellen Geltung und Durchsetzung der Menschenrechte (57-62); Ernst-Otto Czempiel: Zwischen Ideal und Realität: die Menschenrechte (63-69); Theo van Boven: Bilanz und Perspektiven des internationalen Menschenrechtsschutzes (70-83); Brigitte Hamm: Der internationale Schutz vor schweren und systematischen Menschenrechtsverletzungen: Zur Bindewirkung völkerrechtlicher Verträge (84-94); Ingrid Kircher: Die Weltkonferenz für Menschenrechte - Fünf Jahre danach (95-111). Zur Diskussion: Globalisierung und Menschenrechte: Mathias John: Menschenrechte - Verpflichtung für transnationale Konzerne? (115-118); amnesty international: Menschenrechtsgrundsätze für multinationale Unternehmen (119-136). Regionen und Länder: Karen K. Bagge: USA - Weltpolizist mit Vorbildfunktion? (139-148); Heiner Bielefeldt: Zur Menschenrechtslage im Iran (149-155); Wolfgang Grenz: Mexiko 1998: Politische Öffnung, Gewalteskalation und die Frage der Menschenrechte (156-168); Harald Gesterkamp: Saudi-Arabien: Ein Königreich entzieht sich der Menschenrechtsdiskussion (169-175). Internationale Menschenrechtsarbeit: Stephan Müller / Hannes Tretter: Die Politik der "ethnischen Säuberungen" im Spiegel des internationalen humanitären Rechts und der bisherigen Praxis des Internationalen Straftribunals für das ehemalige Jugoslawien (179-190); Manfred Nowak: Die Rechtsprechung der Menschenrechtskammer für Bosnien und Herzegowina (191-214); Katharina Wegner: Bericht von der 54. Sitzung der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen vom 13. bis zum 24. März 1998 in Genf (215-224); Regina Kalthegener: Gewalt an Frauen hat viele Gesichter (225-230). Menschenrechte in Deutschland: Rüdiger Hachtmann: "Demokratische Anarchie" oder "neue Lebensform der menschlichen Geschichte"? Der Konflikt um die Grundrechte während der Revolution von 1848 (233-246); Reinhard Weißhuhn: Menschenrechte in der DDR (247-260); Reinhard Marx: Spagat zwischen "gutem Willen" und unreflektierten Interessen: Der vierte Menschenrechtsbericht der Bundesregierung (261-273); Michael Maier-Borst: Internationale Schutzbestimmungen für Flüchtlinge geraten weiter unter Druck: Zu zwei Urteilen des Bundesverwaltungsgerichtes (274-278). "Service-Teil" (281-340).