Der Autor untersucht die Darstellung der Juden und des Judentums in dem Lehrbuch, das in der DDR für den Geschichtsunterricht der Jahrgangsstufen fünf bis zehn verwendet wurde. Dabei werden sämtliche Auflagen, von der aus dem Russischen übersetzten Erstauflage aus dem Jahr 1948 bis zu der bis 1972 verwendeten Edition aus dem Jahr 1964, in die Analyse mit einbezogen. Bröning arbeitet u. a. die jeweiligen Veränderungen der Darstellung in den verschiedenen Ausgaben heraus. Der Band ist chronologisch nach den Epochen gegliedert, die in den Geschichtsbüchern erörtert wurden. Insgesamt wurde die Thematik in dem Unterrichtswerk nur wenig behandelt; mit dem zunehmenden Einfluss des Marxismus-Leninismus sank die Anzahl entsprechender Textstellen. Bezüglich der Darstellung des Holocausts konstatiert der Autor zudem, dass die DDR sich als moralisch besseren Teil Deutschlands darzustellen versuchte und folglich eine Verantwortung und Mitschuld der DDR-Bevölkerung an der Judenverfolgung von sich wies.