/ 05.06.2013
Karl Keuth (Hrsg.)
Karl Popper - Logik der Forschung
Berlin: Akademie Verlag 1998 (Klassiker Auslegen 12); VI, 268 S.; 29,80 DM; ISBN 3-05-003021-6Karl Poppers 1935 erstmals erschienene "Logik der Forschung" stellt unverändert eine der wichtigsten wissenschaftstheoretischen Arbeiten überhaupt dar. Dem Grundkonzept der Reihe entsprechend, vereint dieser Band Beiträge von elf im Umgang mit der Arbeit Poppers versierten Philosophen und Wissenschaftstheoretikern sowie einem Informatiker (Simon). Jeder der teilweise auf älteren Aufsätzen (Schurz, Musgrave, Simon) beruhenden Beiträge setzt sich dabei bis hinein in Grenzbereiche der Physik (Düsberg) gezielt und detailliert mit jeweils einem der Kernaspekte aus "Logik der Forschung" sowie den darauf gründenden späteren Schriften Poppers auseinander. Dabei wird dem heutigen Stand der Forschung zur jeweiligen Problematik Rechnung getragen und Popper einerseits gegen Kritik verteidigt, andererseits aber eine kritische Auseinandersetzung mit seinem Werk auch nicht gescheut und seine Thesen dort, wo es den Autoren nötig erscheint, korrigiert und ergänzt beziehungsweise präzisiert. Auf diese Weise entstand ein Kommentar zur "Logik der Forschung", der weniger ein- als weiterführenden Charakter hat; das gegenüber Popper über weite Strecken noch erhöhte Abstraktionsniveau dürfte für Anfänger etwas zu viel sein. Gleichwohl sollte dieser Band von jedem, der sich mit Popper befasst - ein Muss für Politikwissenschaftler – ergänzend und erläuternd zur Primärliteratur herangezogen werden.
Inhalt: Gerhard Schurz: Das Problem der Induktion (I. Kap., Abschn. 1) (25-40); Hans Jürgen Wendel: Das Abgrenzungsproblem (I. Kap., Abschn. 4) (41-66); David Miller: On Methodological Proposals (II. Kap.) (67-81); Alan E. Musgrave: Explanation, Description and Scientific Realism (III. Kap., Abschn. 12) (83-102); Elie G. Zahar: Falsibility (IV. Kap.) (103-123); Volker Gadenne: Bewährung (X. Kap.) (125-144); Gunnar Andersson: Basisprobleme (V. Kap.) (145-164); Axel Bühler: Universalien, Dispositionen und Naturnotwendigkeit (Anhang *X); (165-183); Peter Schroeder-Heister: Wahrscheinlichkeit (VIII. Kap.) (185-213); Klaus Jürgen Düsberg: Bemerkungen zur Quantenmechanik (IX. Kap.) (215-234); Herbert A. Simon: Does Scientific Discovery Have a Logic? (235-248); Auswahlbibliographie (249-253).
Andreas Beckmann (AB)
M. A., Doktorand, Institut für Sozialwissenschaften, Bereich Politikwissenschaft, Universität Kiel.
Rubrizierung: 5.46 | 5.2 | 1.2
Empfohlene Zitierweise: Andreas Beckmann, Rezension zu: Karl Keuth (Hrsg.): Karl Popper - Logik der Forschung Berlin: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/8655-karl-popper---logik-der-forschung_11388, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 11388
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M. A., Doktorand, Institut für Sozialwissenschaften, Bereich Politikwissenschaft, Universität Kiel.
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