Der vielfach ausgewiesene Popper-Kenner Eberhard Döring legt mit diesem Kommentar eine kleine Schrift vor, die vor allem in Lektürekursen und Einführungsseminaren nutzbar sein wird. Einer knappen Darstellung von Poppers Kritischem Rationalismus und seiner Kritik am Historizismus folgt ein detaillierter Überblick über die beiden Bände der 'Offenen Gesellschaft', wobei Dörings Kommentar in seiner Anordnung den Vorgaben Poppers folgt. Im Detail legt er Überinterpretationen Poppers offen, aber die generelle Sympathie Dörings gehört Poppers nach wie vor aktuellem Bekenntnis gegen jeglichen historizistischen Utopismus und für die liberale Demokratie. Bereits die 'Offene Gesellschaft' gehört nicht unbedingt zu den kompliziertesten philosophischen Werken. Dörings Einführung muß mithin am eigentlichen Text Poppers weniger erläutern als dies bei anderen Bänden in dieser Reihe von Studienkommentaren der Fall ist. Gleichwohl bleibt aber das Verdienst, die Kontexte von Poppers Denken in seinem viel angegriffenen Klassiker auf eine Art deutlich zu machen, mit der man als lehrender Politikwissenschaftler gewinnbringend arbeiten kann.