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/ 11.06.2013
Ekkehart Krippendorff

Kritik der Außenpolitik

Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2000 (edition suhrkamp 2139); 236 S.; kart., 19,90 DM; ISBN 3-518-12139-1
Krippendorff möchte all diejenigen erreichen, die "mit Anteilnahme und Empörung, mit Hoffnung und Frustration, mit Zynismus und Kopfschütteln, gespannt oder gelangweilt" (8) Außenpolitik verfolgen. Er versucht eine Erklärung zu bieten, warum es Außenpolitik gibt, möchte die Prioritäten in der Politik aufdecken und spart dabei bewusst nicht an Polemiken. Außenpolitik ist für Krippendorff ganz nach der Definition von Francis Bacon "der 'Widerhall' des Politischen, ist seine Entfremdung, Verkehrung und Abstraktion" (20); sie spiegelt die Verschmelzung von Macht und Herrschaftsform Staat wider und degradiert den Menschen zum Mittel - "das Ganze dann in eine rationale Analyse der Weltpolitik gepreßt, die sich auf die akkumulierte Intelligenz wissenschaftlicher Politikerklärungen berufen kann und damit schließlich die größten Katastrophen auslöst" (18). Krippendorff plädiert in diesem Sinne für eine andere Prioritätensetzung hin zum Außenpolitisch-Humanitären. Kurz nach Beendigung des Manuskripts begann der Krieg in Jugoslawien, daher finden sich im Anhang verschiedene Zeitungsartikel, die seine "tagespolitischen Einschätzungen" (9) wiedergeben. Inhalt: 1. Erfindung der Außenpolitik; 2. Krieg; 3. Atomare Diplomatie; 4. Kalter Krieg; 5. Außenpolitik und Moral; 6. Über Neutralität; 7. Zwei Außenpolitiken; 8. Deutsche Außenpolitik I; 9. Deutsche Außenpolitik II; 10. Die Sprache der Außenpolitik; 11. Außenpolitik von unten.
Minouche Monaco (MM)
Rubrizierung: 4.24.214.22 Empfohlene Zitierweise: Minouche Monaco, Rezension zu: Ekkehart Krippendorff: Kritik der Außenpolitik Frankfurt a. M.: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/10934-kritik-der-aussenpolitik_12928, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 12928 Rezension drucken
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