Politikwiss. Diss. Freiburg i. Br.; Gutachter: L. Kühnhardt. - Mit diesem Band wird eine neue, von Ludger Kühnhardt an seinem Bonner Forschungsinstitut herausgegebene Schriftenreihe eingeleitet. Dem Vorwort vorweggestellt ist ein Ausspruch von Papst Johannes Paul II. über das neue Haus Europa, der vielleicht nicht nur für dieses Buch, sondern auch für die Reihe insgesamt programmatisch sein soll. Grundfrage der Arbeit ist der Beitrag, den das Subsidiaritätsprinzip "zur Legitimation dieser überstaatlichen politischen Ordnung [...] auf der Grundlage der Verträge von Maastricht und Amsterdam" (9) leisten kann. Daß die EU einer solchen Legitimation bedarf, wird nicht vorausgesetzt, sondern am Anfang der Arbeit normativ untersucht. Der Autor befaßt sich ausführlich mit verschiedenen Legitimitätstheorien und ihrem Bezug zur EU. Grundlage einer legitimen politischen Ordnung ist für ihn die Freiheit des Menschen. Auf dieser Basis gelangt er zu dem Schluß, daß die EU einer dynamischen Legitimation bedarf und daß der Gedanke der Subsidiarität geeignet sei, zur Anerkennung der übernationalen freiheitlichen politischen Ordnung beizutragen. Damit hat er an die Stelle der um das reale oder vermeintliche Demokratiedefizit der EU kreisenden Diskussion (etwa 127 ff.) ein bedenkenswertes Alternativmodell gesetzt. Aus dem Inhalt: 2. Die politische Ordnung: Die Europäische Union und ihr Legitimitätsbedarf; 3. Die überstaatliche politische Ordnung: Die klassischen Legitimitätstheorien zwischen nationalstaatlicher Leistungsfähigkeit und europäischem Ungenügen; 4. Die Legitimation der überstaatlichen politischen Ordnung: Das Subsidiaritätsprinzip und sein Beitrag in der Europäischen Union.