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/ 11.06.2013
Bjarne Jacobsen

Max Weber und Friedrich Albert Lange. Rezeption und Innovation

Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag 1999 (DUV: Sozialwissenschaft); XII, 240 S.; brosch., 68,- DM; ISBN 3-8244-4334-1
Das Buch beginnt defensiv: "Max Weber und wer?, so dürften sich die meisten wohl fragen." (5) Vielleicht ist dies doch zu pessimistisch, denn daß Lange ein Hauptvertreter des Neukantianismus ist und mit seiner Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart ein auch heute noch gelesenes Buch geschrieben hat, ist kein Geheimnis. Jacobsen geht es um den Einfluß Langes auf Weber, der in jungen Jahren gerade dieses Buch außerordentlich geschätzt hat. Dieser Einfluß lasse sich etwa in bezug auf sozialpolitische Fragen zeigen, vor allem aber auch in methodologischer Hinsicht. In der Zwei-Weltenlehre Langes ohne Vermischung von Sein und Sollen sieht er die Vorläufer von Webers wissenschaftstheoretischen Überlegungen. Aus dem Inhalt: 1. Max Weber und Friedrich Albert Lange; 2. "Linksliberale" Sozialpolitiker im Umkreis der von Heinrich Braun herausgegebenen Zeitschriften, 1888-1895; 3. Das nationale Interesse - "turmhoch" über allem anderen; 4. Sozialer Kampf im Interesse der Nation - Das Lehrstück Rom; 5. Der Kampf ums Dasein - der Kampf um die bevorzugte Stellung; 6. Zwischen Schopenhauers Pessimismus und Spencers Optimismus: Die absolute Wirklichkeit/Wert-Dichotomie setzt sich durch; 7. Die "moderne sozial-philosophische Betrachtungsweise" und ihr okzidentaler Gegenstand; 8. Rationale Erkenntnis des Irrationalen, oder wenn Werkzeug und Stoff nicht kompatibel sind - Der Idealtypus; 9. Webers Lösung: vollkontrollierte Schattenspiele; 10. Weder "Genealogie der Moral" noch "Primat der praktischen Vernunft": Webers "Persönlichkeits"-Lehre; 11. Webers Konsequenzen aus der "Zwei-Welten"-Lehre: Veraltet oder aktuell?
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.33 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Bjarne Jacobsen: Max Weber und Friedrich Albert Lange. Wiesbaden: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/9860-max-weber-und-friedrich-albert-lange_11631, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 11631 Rezension drucken
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