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/ 18.06.2013
Alex Demirović (Hrsg.)

Modelle kritischer Gesellschaftstheorie. Traditionen und Perspektiven der Kritischen Theorie

Stuttgart/Weimar: Verlag J. B. Metzler 2003; VI, 394 S.; kart., 39,95 €; ISBN 3-476-01849-0
Ansätze einer Aktualisierung der Kritischen Theorie, also jenes von Horkheimer, Adorno und Marcuse gebildeten Theoriezusammenhanges, der die sozialwissenschaftliche Debatte der 60er‑Jahre prägte, sind stets der Gefahr ausgesetzt, die Musealisierung einer unübersehbar historisch gebundenen Theorieform zu betreiben. Dieses Risikos war sich der Herausgeber bewusst ‑ die Anknüpfung an das kritisch‑aufklärerische Selbstverständnis der Frankfurter Schule sollte sich nicht lediglich durch „Interpretation älterer Texte" ausweisen lassen (8). Die leitenden Gesichtspunkte der Beitragsauswahl bezogen sich einerseits auf das thematisch breite Spektrum, das ‑ wie Ökonomie, Technikkritik, Psychoanalyse, Ästhetik, Antisemitismusforschung ‑ seinerzeit in die Untersuchungen der Kritischen Theorie eingegangen ist. Andererseits wollen die Autorinnen und Autoren ihre Gegenstände auch in Auseinandersetzung mit neueren Theorieentwicklungen ‑ wie der Regulationsschule, dem Poststrukturalismus, der Cultural Studies ‑ behandeln, die in sehr unterschiedlicher Weise Perspektiven zeitgenössischer Gesellschaftskritik repräsentieren. Inhalt: Alex Demirovic: Kritische Gesellschaftstheorie und Gesellschaft (10‑27); Alexander García Düttmann: Trust Me (28‑38); Christoph Görg: Dialektische Konstellationen. Zu einer kritischen Theorie gesellschaftlicher Naturverhältnisse (39‑62); Gunzelin Schmid Noerr: Zur sozialphilosophischen Kritik der Technik heute (63‑76); Matthias Kettner: Kritische Theorie und die Modernisierung des moralischen Engagements (77‑100); Thomas Sablowski: Entwicklungstendenzen und Krisen des Kapitalismus (101‑130); Boy Lüthje: Fred Pollock in Silicon Valley. Automatisierung und Industriearbeit in der vernetzten Massenproduktion (131‑151); Birgit Sauer: Den Staat ver/handeln. Zum Zusammenhang von Staat, Demokratie und Herrschaft (152‑175); Michael Bruch: Leblose Lebendigkeit. Zur Bedeutung von Organisation, Wissen und Norm im Konzept der verwalteten Welt (176‑194); Michael Vester: Autoritarismus und Klassenzugehörigkeit (195‑224); Lena Inowlocki: Kritische Theoriebildung zu Antisemitismus, Rassismus und Reaktionen auf Einwanderung (225‑246); Andrea D. Bührmann: „Wir sind weit weniger Griechen als wir glauben". Überlegungen zum Projekt einer kritischen Geschlechterforschung (247‑265); Thilo Naumann: Sozialcharakter zwischen Spätkapitalismus und Postfordismus (266‑289); Jost Müller: Theorie und Kritik der Ideologie. Vom Spätkapitalismus zur Postmoderne (290‑311); Christine Resch / Heinz Steinert: Kulturindustrie: Konflikte um die Produktionsmittel der gebildeten Klasse (312‑339); Gerhard Schweppenhäuser: Ästhetische Theorie, Kunst und Massenkultur (340‑365); Wolfgang Bonß: Warum ist die Kritische Theorie kritisch? Anmerkungen zu alten und neuen Entwürfen (366‑392).
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Rubrizierung: 5.42 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Alex Demirović (Hrsg.): Modelle kritischer Gesellschaftstheorie. Stuttgart/Weimar: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19002-modelle-kritischer-gesellschaftstheorie_22051, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 22051 Rezension drucken
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