/ 18.06.2013
Klaus D. Eberlein
Möglichkeiten und Grenzen der Meinungsforschung. Kritische Betrachtungen zu Geschichte, Methoden und Interpretationsweisen
Berlin: Frieling 2001; 405 S.; 13,40 €; ISBN 3-8280-1391-0Dieses Buch ist kein klassisches Lehrbuch über Methoden der empirischen Sozialforschung, sondern vielmehr ein Erfahrungsbericht eines langjährigen Meinungsforschers. Angefangen von der Geschichte über die Fragebogenkonstruktion bis hin zur Auswertung wird der Leserschaft ein sehr persönlicher und teilweise eigenwilliger Blick auf die wichtigen Themen der Meinungsforschung geboten. Gerade die lebhaften und teilweise amüsanten Schilderungen dieser Erfahrungen machen vor allem die Grenzen dieser Forschung gut sichtbar: Zukunftsprognosen werden etwa als Kaffeesatzleserei abgetan, „wenn auch vielleicht aus besonders hochwertigem Kaffee" (373). Zahlreiche weitere Vorgehensweisen und Methoden der Meinungsforschung werden kritisch betrachtet. Auch bei den Meinungsforschungsinstituten und deren Kunden spart Eberlein nicht mit Kritik, etwa wenn es dem Verfasser nicht gelang, „den Auftraggeber von der Auftragserteilung (wegen Unsinnigkeit) abzuhalten" (270). Insgesamt geht es dem Autor vor allem um ein Plädoyer für mehr experimentelle Meinungsforschung, deren Vorzüge an vielen Stellen hervorgehoben werden. Dieses Buch ist durchaus zu empfehlen, vor allem wenn man sich bereits ein wenig mit Meinungsforschung auseinander gesetzt hat. Auch wenn die wenigen Schaubilder keine herausragende Rolle spielen, so ist deren sehr schlechte Druckqualität doch ein Ärgernis.
Andreas Hallermann (AH)
Dr., Politikwissenschaftler, Referent im Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, Erfurt.
Rubrizierung: 1.2
Empfohlene Zitierweise: Andreas Hallermann, Rezension zu: Klaus D. Eberlein: Möglichkeiten und Grenzen der Meinungsforschung. Berlin: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19475-moeglichkeiten-und-grenzen-der-meinungsforschung_22643, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 22643
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Dr., Politikwissenschaftler, Referent im Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, Erfurt.
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