Skip to main content
/ 17.06.2013
Hansjörg Herr / Albrecht Sommer / He Zerong (Hrsg.)

Nachholende Entwicklung in China. Geldpolitik und Restrukturierung

Berlin: edition sigma 2002 (fhw forschung 40/41); 259 S.; 17,90 €; ISBN 3-89404-790-9
Welche Probleme belasten die Transformation der chinesischen Planwirtschaft in eine "sozialistische Marktwirtschaft"? Gibt es Lösungsvorschläge? Auf der ersten deutsch-chinesischen Konferenz über Geldpolitik in Europa und der VR China, die 2001 in Chengdu stattfand und hier dokumentiert wird, standen die künftigen Bedingungen für eine erfolgreiche Reform- und Öffnungspolitik Chinas zur Diskussion. Erklärtes Ziel der chinesischen Regierung ist ein "Sozialismus ohne Planwirtschaft" (240) und damit ein "gemeinsamer Reichtum für alle Menschen im ganzen Land" (239). Diese Politik wird von den Teilnehmern der Konferenz, zu denen neben deutschen und chinesischen Wissenschaftlern auch Vertreter der Landeszentralbank in Berlin und Brandenburg gehörten, positiv beurteilt. Das Pro-Kopf-Einkommen ist seit Beginn der Reformen vor 20 Jahren kräftig gestiegen, die Inflationsrate befindet sich auf einem niedrigen Niveau und das reale Bruttoinlandsprodukt wächst deutlich. Seit 1997 ist zudem der Privatsektor als "wichtiger und integraler Bestandteil der Volkswirtschaft anerkannt" (35). Allerdings ist China "das nahezu einzige Transformationsland, das die Privatisierung der Staatsunternehmen nicht an den Beginn der Reformen gestellt hat" (209). Diese vor allem auch im Hinblick auf die politische und soziale Stabilisierung des Landes erfolgreichen "gradualistischen Unternehmensreformen" (230) haben eine deutliche negative Seite. Bis zu geschätzten 60 Prozent des Bruttoinlandproduktes sind für Kredite vergeben, die als uneinbringliche Forderungen angesehen werden. Gerade aber eine Bankenreform, die diese Art von Krediten verhindert, gilt als zwingend für das weitere Gelingen der Transformation. Von chinesischer Seite wird das deutsche Zentralbanksystem und die deutsche Geldpolitik dabei als ein Basismodell angesehen (12). Inhalt: Geldpolitik und Finanzsystem in der VR China: Hansjörg Herr: Das Finanzsystem in der VR China - Funktionsweise und Reformdruck (21-51); He Zerong: Die Zinspolitik in der VR China (53-66); Rainer Naser / Ullrich Preuß: BASEL II - ein neues Weltaufsichtsregime für Banken (67-76); Chen Wie / Zhang Jie: Financial Arrangements for the Growth of China's Non-State-Owned Enterprises (77-88); Qing Suqun: Die chinesischen Banken nach dem Beitritt Chinas zur WTO (89-94); Manuela Wolff: Auswirkungen des WTO-Beitritts der VR China auf das Bankensystem (95-112). Die Außenwirtschaftsbeziehungen der VR China: Albrecht Sommer: Vor- und Nachteile einer Wechselkursanbindung des Renminbi an den US-Dollar (115-152); Gerd Kulke: Exportorientierte Entwicklungsstrategie in der VR China (153-163); Zou Hongyuan: Ausländische Direktinvestitionen in China (165-176). Restrukturierung des Unternehmenssektors und Transformation: Gerd Bruche: The Diversified Corporation - A Survey on Three Decades of Research and Management Practice (179-208); Jan Priewe: Von der Unternehmensreform zur Massenprivatisierung - Das Schicksal der Staatsunternehmen in China (209-234); Cao Tinggui: Über das politische Denken Deng Xiaopings (235-257).
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.682.264.222.22 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Hansjörg Herr / Albrecht Sommer / He Zerong (Hrsg.): Nachholende Entwicklung in China. Berlin: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de//index.php?option=com_content&view=article&id=16197, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 18578 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA
Neueste Beiträge aus
Das Fach Politikwissenschaft