/ 17.06.2013
Stefan Breuer
Ordnungen der Ungleichheit - die deutsche Rechte im Widerstreit ihrer Ideen 1871-1945
Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2001; 424 S.; geb., 50,11 €; ISBN 3-534-15575-0"Nimmt man den historischen Konservatismus als die erste, noch vormoderne Rechte, so kann man [für die untersuchte Zeit] von einer 'zweiten', nun genuin modernen Rechten sprechen" (371). Diese zweite Rechte steht im Zentrum von Breuers Untersuchung. In Bezug zu den für die meisten rechten Intellektuellen wichtigen Konzepten Blut, Boden, Volk, Nation, Wirtschaft, innere und äußere Herrschaft, Familie, Kultur und Zivilisation, Religion und Antisemitismus zeigt der Autor die Unterschiede innerhalb der Rechten auf. Er untersucht dazu nicht nur die Äußerungen der in Parteien organisierten Rechten. Dies würde einer unzulässigen Verkürzung gleichkommen, da viele wichtige Ideen gerade von Personen formuliert wurden, die sich explizit von den Parteien fern halten wollten. Es ergibt sich ein sehr heterogenes Bild: "Wie man sieht, ist die zweite Rechte ein kompliziertes Gebilde, komplizierter jedenfalls als die erste. Dies kann auch nicht anders sein, da sie gegenüber den Prozessen der Modernisierung nicht mehr bloß auf Abwehr eingestellt ist wie der historische Konservatismus, sondern Strömungen aufweist, die das Ziel aller Rechten, die Steigerung der Ungleichheit, teils in, teils mittels der Modernisierung zu verwirklichen sucht." (373 f.)
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.31 | 2.35
Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Stefan Breuer: Ordnungen der Ungleichheit - die deutsche Rechte im Widerstreit ihrer Ideen 1871-1945 Darmstadt: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/15389-ordnungen-der-ungleichheit---die-deutsche-rechte-im-widerstreit-ihrer-ideen-1871-1945_17521, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 17521
Rezension drucken
Dr., Politikwissenschaftler.
CC-BY-NC-SA