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/ 03.06.2013
Barbara Zehnpfennig

Platon zur Einführung

Hamburg: Junius 1997 (Zur Einführung 147); 234 S.; brosch., 24,80 DM; ISBN 3-88506-947-4
Wer auf der Schlußseite einer kurzen Einführung in einem Satz die Unterschiede der Platon-Deutungen von Popper, Arendt und Kant als "unerheblich", weil "gleichermaßen verfehlt" (220) abtut, muß sich natürlich nach seiner eigenen Deutung fragen lassen. Aber schon diese Frage ist nach der auch als Platon-Übersetzerin ausgewiesenen Hamburger Ideengeschichtlerin verfehlt. Vielmehr geht es darum, im Staunen, das der Anfang aller Philosophie sei (7), den Weg Platons nach- und mitzugehen. Zehnpfennig beschäftigt sich für jede Epoche paradigmatisch zunächst mit einem Charakteristikum dieses Abschnitts; für das Frühwerk ist dies Thrasymachos, für das mittlere Werk die Politeia, für das Spätwerk Theaitetos und Parmenides. Daran schließen sich jeweils die anderen Werke dieser Epochen an, die in ihrem jeweiligen Kerngedanken untersucht werden. Zehnpfennig führt den Leser behutsam auf Platons Pfade - als Nachschlagewerk ist der Band nur bedingt geeignet, eher als Wegweiser. Aber das ist auch die Intention der Autorin, deren Schlußsatz geradezu dauistisch lautet: "Es bleibt also nur eines: nicht über den Weg zu reden - den Weg zu gehen." (220) Inhaltsübersicht: 1. Was not tut; 2. Das Leben (Siebter Brief); 3. Das Frühwerk: Tugend; 4. Das mittlere Werk: Aufstieg; 5. Das Spätwerk: Rückstieg; 6. Was bleibt (Siebter Brief).
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.31 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Barbara Zehnpfennig: Platon zur Einführung Hamburg: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2888-platon-zur-einfuehrung_3795, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3795 Rezension drucken
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