/ 11.06.2013

Alfred Weber
Politische Theorie und Tagespolitik (1903-1933) Hrsg. von Eberhard Demm, unter Mitwirkung von Nathalie Chamba
Marburg: Metropolis-Verlag 1999 (Alfred-Weber-Gesamtausgabe 7); 671 S.; 58,- DM; ISBN 3-89518-107-2Der Band enthält in erster Linie eine Vielzahl von Aufsätzen, mit denen Weber kritisch die Politik des Kaiserreiches (33 Texte) und der Weimarer Republik (55 Texte) begleitet hat. In ihnen kommt vor allem der Publizist Weber zu Wort, denn viele der Titel sind für Zeitungen und damit für die Beeinflussung der tagespolitischen Diskussion geschrieben. Dazu kommen noch einige unveröffentlichte Texte, insbesondere zur Hochschulpolitik, und zwei größere Werke, nämlich die 1924 erschienene Broschüre "Deutschland und die europäische Kulturkrise" (469-498) und vor allem Webers staatstheoretisches Hauptwerk von 1925, "Die Krise des modernen Staatsgedankens in Europa" (233-346). Thema aller dieser Schriften ist die Verteidigung der Demokratie gegen ihre Feinde und die kritische Begleitung der konkret existierenden Weimarer Demokratie, deren Schwächen Weber zwar bewußt sind, die er aber gleichwohl unermüdlich verteidigt. Einige behutsame Anmerkungen des Herausgebers begleiten diesen hochwillkommenen Band, der neben den "Gesammelten Politischen Schriften" von Max Weber durchaus Bestand hat und die politische Bedeutung und Eigenständigkeit von Alfred Weber noch einmal nachdrücklich unterstreicht.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.46 | 2.31 | 5.41 | 5.43
Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Alfred Weber: Politische Theorie und Tagespolitik (1903-1933) Marburg: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/11029-politische-theorie-und-tagespolitik-1903-1933_13041, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 13041
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Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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