Die Beiträge gehen auf eine Konferenz zurück, die das Westfälische Institut für Regionalgeschichte (WIR) im Februar 1994 in Münster veranstaltet hat. Inhalt: Michael Prinz / Matthias Frese: Sozialer Wandel und politische Zäsuren seit der Zwischenkriegszeit. Methodische Probleme und Ergebnisse (1-31). Gesellschaftliche Leitbilder und Zukunftsvorstellungen: Michael Prinz / Hans Hanke: "Man weiß nicht, was noch kommt". Zum Wandel wirtschaftlicher Zukunftsvorstellungen seit dem Ersten Weltkrieg im Spiegel bergmännischen Wohnens (35-58); Dirk Schubert: Stadterneuerung als janusköpfige Form nachholender Modernisierung - Leitbilder und Erfahrungen, Brüche und Kontinuitäten im Städtebau in England und Deutschland (59-80); Werner Bührer: Zum Wandel der wirtschafts- und sozialpolitischen Zukunftsvorstellungen in der deutschen Industrie zwischen Weltwirtschaftskrise und Wirtschaftswunder (81-104); Günther Schulz: Die Diskussion über Grundlinien einer Nachkriegssozialpolitik im Nationalsozialismus: moderne versus traditionelle gesellschaftliche Leitbilder (105-123); José Harris: Planung und "Modernisierung": Die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges auf die wirtschaftlichen und sozialpolitischen Zukunftsvorstellungen in Großbritannien (125-136); Adelheid von Saldern: Kommentar (137-142). Industrielle Beziehungen und betriebliche Sozialpolitik: Helmuth Trischler: Partielle Modernisierung. Die betrieblichen Sozialbeziehungen im Ruhrbergbau zwischen Grubenmilitarismus und Human Relations (145-171); Matthias Frese: Vom Kommunalbeamten zum kommunalen Arbeitnehmer. Der Wandel der Beschäftigungsstruktur im öffentlichen Dienst 1920 - 1960 (173-216); Thomas Welskopp: Soziale Kontinuität im institutionellen Wandel. Arbeits- und industrielle Beziehungen in der deutschen und der amerikanischen Eisen- und Stahlindustrie von der Jahrhundertwende bis zu den 1960er Jahren (217-267); Bernd Weisbrod: Kommentar (269-275). Probleme der Modernisierung der ländlichen Gesellschaft im 20. Jahrhundert: Peter Exner: Beständigkeit und Veränderung. Konstanz und Wandel traditioneller Orientierungs- und Verhaltensmuster in Landwirtschaft und ländlicher Gesellschaft in Westfalen 1919 - 1969 (279-326); Paul Erker: Der lange Abschied vom Agrarland. Zur Sozialgeschichte der Bauern im Industrialisierungsprozeß (327-360); Arnd Bauerkämper: Antinomien der Modernisierung. Die Bodenreform in Mecklenburg 1945 im Kontext der Entwicklung von Agrarwirtschaft und ländlicher Gesellschaft von 1930 bis 1960 (361-387); Josef Mooser: Kommentar (389-398). Widerstand gegen Modernisierung: Heimat- und Naturschutz: Susanne Falk: "Eine Notwendigkeit, uns innerlich umzustellen, liege nicht vor". Kontinuität und Diskontinuität in der Auseinandersetzung des Sauerländischen Gebirgsvereins mit Heimat und Moderne 1918 - 1960 (401-417); Willi Oberkrome: Heimatschutz und Naturschutz in Lippe und Thüringen 1930 - 1960. Strukturen und Entwicklungen (419-438); Nikola Knoth: "Blümli pflücken und Störche zählen ..."? Der "andere" deutsche Naturschutz: Wurzeln, Ideen und Träger des frühen DDR-Naturschutzes (439-463); Dietmar Klenke: Autobahnbau und Naturschutz in Deutschland. Eine Liaison von Nationalpolitik, Landschaftspflege und Motorisierungsvision bis zur ökologischen Wende der siebziger Jahre (465-498); Karl Ditt: Naturschutz zwischen Zivilisationskritik, Tourismusförderung und Umweltschutz. USA, England und Deutschland 1860 - 1970 (499-533); Axel Schildt: Kommentar (535-541). Säkularisierung und sozialmoralische Milieus: Antonius Liedhegener: Katholisches Milieu in einer industriellen Umwelt am Beispiel Bochum. Strukturen und Entwicklungen 1830 - 1974 (545-595); Frank Nienhaus: Transformations- und Erosionsprozesse des katholischen Milieus in einer ländlich-textilindustrialisierten Region: Das Westmünsterland 1914 - 1968 (597-629); Wilhelm Damberg: Die Säkularisierung des Schulwesens am Beispiel der Bekenntnisschule in Westfalen 1906 - 1968 (631-647); Ute Schmidt: Zentrumspartei oder Union - Zur Archäologie eines Parteienkonflikts nach 1945 (649-665); Paul Luykx: Katholizismus und Modernisierung in den Niederlanden: Kontinuitätslinien und Bruchzonen. "Versäulung" und sozialer Wandel in der niederländischen Gesellschaft (1920-1960) (667-688); Stefan Goch: "Wie immer zu spät" - Sozialdemokratische Vorfeldorganisationen im Ruhrgebiet zwischen Wirtschaftskrise und "Restauration" (689-731); Werner K. Blessing: Kommentar (733-740). Theorien und historiographische Deutungen: Werner Abelshauser: Wirtschaftsablauf, Gesellschaft, Politik: Die Konjunktur als Bedingungsrahmen und Erklärungsansatz der Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 20. Jahrhundert (743-753); Michael Prinz: Ralf Dahrendorfs "Gesellschaft und Demokratie" als epochenübergreifende Interpretation des Nationalsozialismus (755-777); Norbert Frei: Die Besatzungsherrschaft als Zäsur? (779-788); Volker Berghahn: Deutschland im "American Century", 1942-1992. Einige Argumente zur Amerikanisierungsfrage (789-804).