/ 18.06.2013
Erhard Oeser
Popper, der Wiener Kreis und die Folgen. Die Grundlagendebatte der Wissenschaftstheorie
Wien: WUV-Universitätsverlag 2003; 248 S.; brosch., 24,- €; ISBN 3-85114-803-7Oeser, der an der Universität Wien Philosophie lehrt und zugleich wissenschaftlicher Leiter des dortigen Karl Popper Instituts ist, präsentiert eine Arbeit über die Entstehung und Entwicklung der Wissenschaftstheorie zu einer selbstständigen wissenschaftlichen Disziplin. Im Mittelpunkt steht die Darstellung der „Grundlagendebatte der Wissenschaftstheorie, wie sie vor allem zwischen Popper und dem Wiener Kreis geführt worden ist" (7). Dabei zeigt Oeser, dass die frühen, durch die Wissenschaftsgeschichte geprägten theoretischen Vorstellungen bereits das enthielten, was bei der späteren Rückwendung zur Wissenschaftsgeschichte in den Ansätzen von Kuhn, Lakatos und Feyerabend gemeinsam wieder auftaucht.
Aus dem Inhalt:
1. Der Ursprung der Wissenschaftstheorie in der Geschichte der Naturwissenschaften
1.1 William Whewell als Vorläufer von Mach und Popper
1.2 Ernst Machs evolutionäre Begründung der Entwicklungsgeschichte der Mechanik
1.3 Die Evolution der physikalischen Methode: Ludwig Boltzmann
1.4 Einstein und die Folgen
1.5 Schrödingers Katze und die naturalistische Verobjektivierung des Beobachters
2. Naturwissenschaft und Mathematik als Grundlage und Vorbild der Wissenschaftstheorie
2.1 Schlicks „Allgemeine Erkenntnislehre" als Teil der Naturwissenschaft
2.4. Formalismus versus Naturalismus in Wittgensteins Tractatus
3. Die Systematisierung der Wissenschaftstheorie im Wiener Kreis
3.3. Von der Erkenntnistheorie zur Wissenschaftslogik: Carnap
3.5 Der konstruktive Empirismus: Victor Kraft
4. Die Grundprobleme der Wissenschaftstheorie: Popper
4.3 Kritik des strengen Positivismus
4.5 Das Induktionsproblem
5. Die Rückkehr zur Wissenschaftsgeschichte
5.1 Die Rationalitätslücke in der historischen Methode Poppers
5.3 Die Kuhn-Popper-Debatte
5.4 Die Methodologie der Forschungsprogramme: Imre Lakatos
Der erkenntnistheoretische Anarchismus: Paul Feyerabend
6. Die naturalistische Wende
6.1 Poppers evolutionäre Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie
6.3 Die Einheit von naturalistischer und historisch rekonstruktiver Methode
Robert Chr. van Ooyen (RVO)
Dr., ORR, Hochschullehrer für Staats- und Gesellschaftswissenschaften, Fachhochschule des Bundes Lübeck; Lehrbeauftragter am OSI der FU Berlin sowie am Masterstudiengang "Politik und Verfassung" der TU Dresden.
Rubrizierung: 5.2 | 5.42
Empfohlene Zitierweise: Robert Chr. van Ooyen, Rezension zu: Erhard Oeser: Popper, der Wiener Kreis und die Folgen. Wien: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/20444-popper-der-wiener-kreis-und-die-folgen_23833, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 23833
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Dr., ORR, Hochschullehrer für Staats- und Gesellschaftswissenschaften, Fachhochschule des Bundes Lübeck; Lehrbeauftragter am OSI der FU Berlin sowie am Masterstudiengang "Politik und Verfassung" der TU Dresden.
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