Diss. Trier; Gutachter: H. W. Maull, A. Wenger. - Die Formen und Methoden der Kriegführung eines Landes hängen von dem Grad seiner sozioökonomischen Entwicklung ab, so der Ausgangspunkt der Überlegungen. Insbesondere in den Industriestaaten sei man inzwischen auf der so genannten „dritten Welle“ der Entwicklung angekommen, für die die Abhängigkeit der Kriegführung von modernen Kommunikationstechnologien bestimmend sei. Die Unterschiede zwischen den drei Wellen verdeutlicht der Autor anhand der Positionen der Kriegstheoretiker Sun Tzu, Carl von Clausewitz sowie verschiedener so genannter postmoderner Autoren. Anschließend analysiert er, inwieweit sich die moderne Form der Kriegsführung der dritten Welle in den Strategiepapieren bzw. der Streitkräfteplanung der USA, Deutschlands sowie der VR China widerspiegelt. Die hochmodernen Technologien erlaubten in vielen Fällen eine raschere und unblutigere Kriegsführung, da vor allem technologisch unterlegene Staaten schnell zur Kapitulation gezwungen werden könnten. Angesichts der Disparitäten des Entwicklungsstandes der verschiedenen Länder seien die modernen Technologien jedoch nur auf den ersten Blick effizienter als die traditionellen Kriegsformen. Bezieht man die oft immensen Folgekosten z. B. für den Wiederaufbau der völlig zerstörten Infrastruktur sowie für die Stabilisierung des Landes mit ein, sei eine eher negative Gesamtbilanz zu ziehen. Nur ein System gestärkter Nationalstaaten unter absoluter Vormachtstellung der USA sei eine Lösung für die Zukunft. Dabei sei die Gefahr, dass die USA ihre Vormachtstellung missbrauchen, angesichts ihrer demokratischen Verfasstheit nur gering.