Brücher beschäftigt sich mit dem Phänomen des internationalen Terrorismus als Konstrukt der politischen Moderne. Im Mittelpunkt ihres Essays stehen insbesondere die ideengeschichtlichen Voraussetzungen und die theoretischen Konsequenzen dieser Konstruktion. Als besonders bedenklich bezeichnet die Autorin die doppelte Entdifferenzierung von moralischen und ontologischen Differenzen. In ihren Augen potenziert die ontologische Skepsis der Postmoderne die moderne Wertekritik. Die These Brüchers lautet, dass der metaphysikkritische Diskurs der Postmoderne (der ohne autoritäre Wahrheitssetzung auszukommen glaubt) die Gefahren, die der modernen Welt durch religiöse Selbstmordattentäter drohen, noch verstärkt: „Die Krise des Selbst hat sich durch die Einverleibung des anderen als anderem Selbst zu einem drohenden Identitätsverlust gesteigert, der zur gewaltsamen Konstruktion dieses Anderen nötigt“ (25). Die logischen Wege besagter Relativierung zeichnet Brücher durch die Entdifferenzierungen von Leben und Tod, Terrorismus und Krieg, Fiktion und Wirklichkeit sowie Selbst und Anderem hindurch nach, um schließlich der drohenden Entdifferenzierung von Menschlichem und Unmenschlichem das Postulat von Menschenrechten als unverfügbare Rechte entgegenzusetzen. Die anspruchsvolle Sprache Brüchers sowie die grobe und zugleich inhaltsarme Gliederung erschweren den Zugang zum hohen Abstraktionsniveau des Textes. Der informierte Leser kann jedoch den Autorenindex am Ende des Bandes nutzen.