Skip to main content
/ 03.06.2013
Frank Saliger

Radbruchsche Formel und Rechtsstaat

Heidelberg: C. F. Müller Juristischer Verlag 1995 (Heidelberger Forum 92); 97 S.; kart., 48,- DM; ISBN 3-8114-6295-4
Deutschland ist zum zweiten Mal vor die Aufgabe gestellt, einen Unrechtsstaat in einen Rechtsstaat zu transformieren. Die Radbruchsche Formel mit ihrem Versuch, als Kollisionsregel die Antinomie zwischen Rechtssicherheit und Gerechtigkeit zu lösen, steht dabei im Zentrum der wissenschaftlichen Debatte. Saliger unternimmt es, den Gehalt der Radbruchschen Formel analytisch abzuschichten und sie in die Entwicklung der Radbruchschen Rechtsphilosophie einzuordnen. So herausgelöst aus dem spezifischen Kontext des Nationalsozialismus wird die Tragfähigkeit der Formel in einem zweiten Schritt auf die Probleme des DDR-Unrechts, Mauerschützenprozesse (38 ff.) und Rechtsbeugung (44 ff.), angewendet. Der Autor scheut sich damit nicht, in dieser aktuellen Kontroverse Stellung zu beziehen, indem er sich für eine strikte Begrenzung der Anwendung der Radbruchschen Formel ausspricht.
Oliver Lembcke (OL)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 5.42.3 Empfohlene Zitierweise: Oliver Lembcke, Rezension zu: Frank Saliger: Radbruchsche Formel und Rechtsstaat Heidelberg: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/892-radbruchsche-formel-und-rechtsstaat_784, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 784 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA