Die Fakten, die der Autor über den Totalitarismus, seinen Terror und dessen Organe, Methoden und Opfer ausbreitet, sind nicht neu. Er behandelt sie in getrennten Kapiteln für beide Diktaturen, allerdings durchweg ohne Quellenangaben. Die Darstellung ist knapp, gut lesbar und ermöglicht auch durch die zahlreichen Beispiele einen Überblick über die unglaublichen Verbrechen der totalitären Regime. Manche Thesen sind fragwürdig, etwa, dass „die totalitären Klassen- bzw. Rassenideologien in der Gedankenwelt des 19. Jahrhunderts wurzeln" und „daher" reaktionär seien (16) oder dass beide Diktatoren mit dem Hitler-Stalin-Pakt den Zweiten Weltkrieg ausgelöst hätten. Hutter geht es nicht um das Für und Wider der Totalitarismustheorie, er möchte die Verbrechen beider Diktaturen im Gedächtnis verankern und fordert „die Gleichbehandlung der Opfer des Rassen- und des Klassen-Totalitarismus" (17). Der unmittelbare Vergleich von Nationalsozialismus und Kommunismus mag provozieren; eine Gleichsetzung vollzieht der österreichische Journalist und Schriftsteller aber allenfalls bei den Leiden der Opfer, deren Ungleichbehandlung nach dem Ende der Diktaturen ihn empört. Dabei sei keineswegs allein das Quantum der Opfer entscheidend für das Ausmaß der Verbrechen. Was allein zähle, sei „die horrende Qualität der Unmenschlichkeit der totalitären Gaunerei" (231).