/ 18.06.2013
Stephan Breuning
Roland Freisler: Rechtsideologien im III. Reich. Neuhegelianismus kontra Hegel
Hamburg: Verlag Dr. Kovač 2002 (Studien zur Zeitgeschichte 27); 286 S.; 92,- €; ISBN 3-8300-0667-5Rechtswiss. Diss. Bielefeld; Gutachter: W. Schild, R. Harzer. - Hegel wird nicht selten als philosophischer Wegbereiter des Nationalsozialismus eingeschätzt. Deshalb prüft der Autor am Beispiel des durch zahlreiche rechtstheoretische Schriften in Erscheinung getretenen NS-Juristen Freisler sowie weiterer Autoren, inwieweit dessen Rechtstheorie tatsächlich als hegelianische eingestuft werden kann. Vorangestellt wurde ein kurzer Abriss über das Leben und die Karriere Freislers. Dabei kommt der Verfasser zu dem Ergebnis, dass Hegels Philosophie zwar durchaus verwendet und auch nicht selten zitiert worden ist, es sich dabei jedoch um eine Verfälschung und einen Missbrauch für die Zwecke der NS-Ideologie handelte. Allerdings erscheint es angesichts der Fülle der Hegel-Literatur doch ein wenig vermessen, wenn der Autor behauptet: "Der dritte Teil stellt eine komplette [sic!] Interpretation der hegelschen Rechtsphilosophie voran." (3)
Inhaltsübersicht: 1. Darstellung der Rechtstheorien von Roland Freisler unter teilweiser Berücksichtigung seiner Person und seines Wirkens; 2. Vertiefung der Auffassung Freislers durch die Neuhegelianer; 3. Vergleich der Neuhegelianer mit Hegel unter Darstellung seiner Rechtsphilosophie; 4. Vergleich NS-Philosophen mit Freisler.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.312 | 5.44
Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Stephan Breuning: Roland Freisler: Rechtsideologien im III. Reich. Hamburg: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/18220-roland-freisler-rechtsideologien-im-iii-reich_21065, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 21065
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Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
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