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/ 31.05.2013
Michael Flitner

Sammler, Räuber und Gelehrte. Die politischen Interessen an pflanzengenetischen Ressourcen 1895 - 1995

Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 1995; 336 S.; 39,80 DM; ISBN 3-593-35416-0
Diss. Hamburg; Erstgutachter: O. Spielmann. - Gegenstand der Arbeit ist das Problem des (kostenlosen) Transfers pflanzengenetischer Ressourcen von den Entwicklungsländern in die Industriestaaten. Erörtert wird die Frage, ob es sich bei den Pflanzengenen der Erde um ein gemeinsames Erbe der Menschheit handelt oder ob über sie als Rohstoffe auch im Rahmen nationaler Souveränität verfügt werden darf. Der Autor zeigt, daß die Geschichte der genetischen Ressourcen von den Anfängen der wissenschaftlichen Pflanzenzüchtung an untrennbar mit politischen Interessen verbunden ist. Zum Beleg dieser These werden im ersten Teil der Untersuchung - auf der Grundlage umfassenden historischen Materials - die Phasen der deutschen Biopolitik in Sachen Gentransfer seit dem Kaiserreich im Detail beschrieben. Der zweite Teil dient einer systematischen Zusammenschau der dabei gefundenen Entwicklungslinien. Am Beispiel der Kartoffelzüchtung wird aufgezeigt, wie sich die zeitlichen, räumlichen und diskursiven Kontexte der genetischen Ressourcenpolitik im historischen Ablauf verschoben haben.
Frank Decker (FD)
Prof. Dr., Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn.
Rubrizierung: 2.262.314.3 Empfohlene Zitierweise: Frank Decker, Rezension zu: Michael Flitner: Sammler, Räuber und Gelehrte. Frankfurt a. M./New York: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/474-sammler-raeuber-und-gelehrte_230, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 230 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA
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