/ 18.06.2013
Heike Herzog / Eva Wälde
Sie suchten das Leben. Suizide als Folge deutscher Abschiebepolitik
Münster: Unrast 2004 (reihe antifaschistischer texte); 205 S.; brosch., 15,- €; ISBN 3-89771-810-3Etwa 95 % der Asylanträge werden abgelehnt und die Bewerber folglich abgeschoben. Manche von ihnen begehen Selbstmord, um dieser Abschiebung zu entgehen. Die Autorinnen haben entsprechende Fälle in Bayern rekonstruiert und die Bedingungen und Ursachen dieser Selbstmorde in Form von kleinen Porträts aufgezeigt. Grundlage der Recherche waren Gespräche mit Angehörigen, Freunden und Bekannten und anderen Personen, die die Verstorbenen persönlich kannten. Herzog und Wälde wollen diesen Schicksalen ein Gesicht und eine Geschichte geben und zugleich verdeutlichen, welchen Anteil die Konsequenzen einer restriktiven Asylpolitik an diesen Selbstmorden hatten. Ergänzend geben die Autorinnen einen Überblick über die Lebensbedingungen, Einschränkungen und verschiedenen Regelungen, die derzeit für die Asylsuchenden gelten und fordern eine Aufhebung beziehungsweise Lockerung der entsprechenden Bestimmungen.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.343 | 2.35
Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Heike Herzog / Eva Wälde: Sie suchten das Leben. Münster: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19610-sie-suchten-das-leben_22813, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 22813
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Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
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