Spätestens seit dem Ende des Kalten Krieges und der damit verbundenen demokratischen Revolution in Osteuropa ist der Sozialismus als theoretisches und praktisches Konzept gegenüber dem Kapitalismus ins Hintertreffen geraten. Oft wird dabei jedoch übersehen, dass er neben dem Liberalismus und dem Konservativismus zu den drei Großtheorien zählte, die das 20. Jahrhundert ideologisch prägten. Meyer, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Dortmund, will den Stellenwert des Sozialismus in Erinnerung rufen. Es ist ihm wichtig, die Verbindungen der verschiedenen Sozialismuskonzepte im Zeitverlauf aufzudecken. Um die Relevanz der sozialistischen Ideologie auch über das 20. Jahrhundert hinaus zu analysieren, wird in vier Hauptkapiteln die geschichtliche und theoretische Entwicklung des Konzeptes von den Ursprüngen in der Industriellen Revolution bis in die Gegenwart behandelt. Im letzten Kapitel wendet sich der Autor dabei der Frage nach den Herausforderungen durch Kommunitarismus, Globalisierung, Dritter Weg, Marktliberalisierung und den Modernisierungsbemühungen, z. B. durch den venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez, zu. Insgesamt bietet das Buch damit eine gute, strukturierte Einführung in die Thematik, kann aber aufgrund des knappen Raumes nur einen groben Überblick liefern. Hilfreich für Einsteiger ist das kommentierte Literaturverzeichnis.