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/ 31.05.2013
Ruth Reiher (Hrsg.)

Sprache im Konflikt. Zur Rolle der Sprache in sozialen, politischen und militärischen Auseinandersetzungen

Berlin/New York: Walter de Gruyter 1995 (Sprache, Politik, Öffentlichkeit 5); 460 S.; Leinen, 266,- DM; ISBN 3-11-013958-8
Die Basis der einzelnen Beiträge bildet folgende These. Das eigentliche Konfliktgeschehen wird maßgeblich durch Kommunikation bestimmt: unmittelbar im Hinblick auf Eskalation oder Deeskalation des Konfliktes, mittelbar durch die jeweilige Präsentation von Konflikten in der Öffentlichkeit, die eine Art zweite Realitätsebene entstehen läßt, welche die Wahrnehmung und die Auseinandersetzung mit Konflikten in hohem Maße vorstrukturiert. Aus dem Inhalt: I. Theoretische Aspekte des sprachlichen Konflikts: Hans-Werner Eroms: Verdrängte Konflikte und falsche Konsense im politischen Diskurs (3-14); Josef Klein: Asyl-Diskussion. Konflikte und Blockaden in Politik, Medien und Alltagswelt (15-71); Caja Thimm: Strategisches Handeln im politischen Konflikt: Frauen und Männer im kommunalen Parlament (72-92); Reinhard Hopfer: Der Kompromiß. Strukturelle und funktionale Merkmale eines kommunikativen Handlungsmusters in der Politik (113-139); Christina Schäffner: Die multipolare Welt – eine konzeptuelle Herausforderung (140-154); Christa Lang-Pfaff: War die Dynamik Zufall? Zum Stellenwert pragmatisch-semantischer Konzepte in der deutschen West-Ost-Politik auf dem Weg zur deutschen Einheit (155-172); Rüdiger Vogt: Im Widerstreit. Der Diskurstheoretiker Jürgen Habermas als Praktiker (173-200). II. Konflikte im deutschen Diskurs: Dietrich Busse: Deutsche Nation. Zur Geschichte eines Leitbegriffs im Deutschland vor und nach der Wiedervereinigung (203-231); Ruth Reiher: Deutsch-deutscher Sprachwandel (232-243); Jörg und Margita Pätzold: Gemeinsame Sprache, geteiltes Verstehen. Anmerkungen zur Systematik von Verständigungsschwierigkeiten zwischen Deutschen Ost und Deutschen West (244-262); Colin Good: Sprache im totalitären Staat: Der Fall DDR (263-276); Bert Bresgen: Als das Wünschen noch geholfen hat. Semantische und symbolische Strategien im Gründungsaufruf des Neuen Forums (277-298). III. Konflikte und Medien: Andreas Musolff: Der Golfkrieg von 1991 als Medien-Ereignis (327-346); Paul Chilton: Getting the Message Through. Metaphor and the Legitimation of the Gulf War (347-360); Helmut Gruber/Ruth Wodak: Österreich und seine "Nazi-Hanseln". Vom massenmedialen Umgang mit Neonazismus und Auschwitzlüge in Österreichs auflagenstärkster Tageszeitung (391-417); Christine Teichmann: Sprachliche Ambiguität als politisches Problem. Berichte und Auseinandersetzungen in der kommunistischen Presse Frankreichs zum Putsch in der ehemaligen Sowjetunion (1991) (425-446).
Petra Beckmann-Schulz (Bm)
Dr., Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 1.32.242.352.3254.12.3132.334.41 Empfohlene Zitierweise: Petra Beckmann-Schulz, Rezension zu: Ruth Reiher (Hrsg.): Sprache im Konflikt. Berlin/New York: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/318-sprache-im-konflikt_63, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 63 Rezension drucken
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