/ 20.06.2013
Olaf Asbach
Staat und Politik zwischen Absolutismus und Aufklärung. Der Abbé de Saint-Pierre und die Herausbildung der französischen Aufklärung bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts
Hildesheim/Zürich/New York: Georg Olms Verlag 2005 (Europaea Memoria. Studien und Texte zur Geschichte der europäischen Ideen. Reihe I: Studien 37); 332 S.; 34,80 €; ISBN 3-487-12813-6Absolutismus und Aufklärung waren keine unvereinbaren Gegensätze; die Ideen der Aufklärung haben sich nur in enger Rückkoppelung mit den autoritären und zentralistischen politischen Institutionen herausbilden können. Diese These verfolgt Asbach anhand einer intellektuellen Biografie des Abbé de Saint-Pierre. Mit den Schriften und Vorstellungen dieses häufig unterschätzten Denkers und Reformers zeigt er auf, wie bereits im 17. Jahrhundert viele Themen und Forderungen späterer Aufklärer präsent waren und sich im Zusammenspiel mit den gesellschaftlichen und politischen Institutionen weiterentwickelt haben. Die frühe Aufklärung war dabei ganz gezielt reformerisch angelegt. Erst in Reaktion auf die Reformblockaden des Ancien Régime setzte sich der abstrakt-rationalistische Gehalt gegenüber dem pragmatisch-reformerischen Anliegen durch. Asbach skizziert eine synoptische Ideengeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts unter Berücksichtigung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Hintergründe sowie des internationalen (europäischen) Kontextes. Seine Interpretation zeigt auf, wie die Gedanken der Aufklärung sukzessive den Rahmen der bestehenden Ordnung aufzusprengen begannen.
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 5.32
Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Olaf Asbach: Staat und Politik zwischen Absolutismus und Aufklärung. Hildesheim/Zürich/New York: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23198-staat-und-politik-zwischen-absolutismus-und-aufklaerung_26572, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 26572
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Dr., Politikwissenschaftler.
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