Der Band resultiert aus dem Kontext der Frauen- und Geschlechterforschung am Otto-Suhr-Institut. In den Beiträgen geht es "erstmals darum, jenes spezifische Verhältnis aus feministischer Sicht zu untersuchen, das Staat und Privatheit zueinander entwickelt haben" (15 f.). Inhalt: Brigitte Kerchner / Gabriele Wilde: Einleitung (9-26). I. Konzeptionen von Staat und Privatheit in der feministischen Kritik: Birgit Sauer: "Die Magd der Industriegesellschaft". Anmerkungen zur Geschlechtsblindheit von Staats- und Institutionentheorien (29-53); Barbara Holland-Cunz: Die Einsamkeit der Staatsgründer. Individualität, Sozialität, Familie und Staat in der klassischen politischen Theorie (55-68); Gabriele Wilde: Staatsbürgerstatus und die Privatheit der Frauen. Zum partizipatorischen Demokratiemodell von Carole Pateman (69-106); Sabine Lang: "Öffentlichkeit" in der Systemtheorie und in Rational-Choice-Ansätzen. Überlegungen zur theoretischen Privatisierung des Politischen (107-133); Angelika Ebrecht: Moralität und Leidenschaft. Geschlechterpolitik und Triebstrukturierung in anthropologischen Texten der deutschen Aufklärung (135-154). II. Staatliche Interventionen in das Private: Brigitte Kerchner: Rückzug als Verweigerung - Historische Perspektiven auf Sexualität und Staat (157-188); Sabine Berghahn: Die Verrechtlichung des Privaten - allgemeines Verhängnis oder Chance für bessere Geschlechterverhältnisse? (189-222); Ulrike C. Wasmuht: Zum Zusammenhang zwischen Nationalismus, Krieg und Geschlecht (223-236). III. Die Politisierung des Privaten: Traute Meyer: Im Schatten der Krise. Über das "Ende der Arbeitsgesellschaft" und die öffentliche Dienstleistung von Frauen (239-257); Sigrid Koch-Baumgarten: "Die selbstverständliche Dominanz der Männer" in der (Gewerkschafts-)Öffentlichkeit. Überlegungen zur geschlechtsspezifischen Selektion von Interessen im Politischen System (259-283); Heidi Wedel: Politisch inszenierte Privatheit gegen "Staatsfeminismus". Frauen in islamistischen Bewegungen der Republik Türkei (285-308).