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/ 03.06.2013
Gerhard Paul

Staatlicher Terror und gesellschaftliche Verrohung. Die Gestapo in Schleswig-Holstein

Hamburg: Ergebnisse Verlag 1996 (IZRG-Schriftenreihe 1); 527 S.; brosch., 48,- DM; ISBN 3-87916-037-6
Die Studie untersucht das wechselseitige Verhältnis zwischen dem staatlich institutionalisierten Terror einerseits und den gesellschaftlichen Voraussetzungen (z. B. Denunziantentum) andererseits. Damit kommt ein (häufig vernachlässigter) Aspekt des NS-Terrors in den Blick, den der Autor mit dem Begriff der "Demokratisierung, d. h. der aktiven Einbeziehung der Gesellschaft in den terroristischen Prozeß" (10) umschreibt. Ein knapp 200seitiger Anhang der ausgewerteten Dokumente läßt die Stadien der gesellschaftlichen Verrohung nachvollziehbar werden und stellt eine sinnvolle Ergänzung zur Untersuchung dar. Inhaltsübersicht: 1. Die Organisation. Der staatspolizeiliche Totalitätsanspruch in der Provinz; 2. Das Personal. Berufliche Herkunft, mentale Strukturen und Gewalterfahrungen; 3. Die Helfer. Die formellen und informellen Zuträger der Gestapo; 4. Die Aufgaben. Von der politischen Gegnerverfolgung zur rassistischen Generalprävention; 5. Der Terror. Genuine Instrumente des staatspolizeilichen Handlungsrepertoires; 6. Das Ende. Die ganz undramatische Auflösung eines Terrorapparates; 7. Das Nachspiel. Gestapo, Justiz und Politik nach 1945.
Oliver Lembcke (OL)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.312 Empfohlene Zitierweise: Oliver Lembcke, Rezension zu: Gerhard Paul: Staatlicher Terror und gesellschaftliche Verrohung. Hamburg: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3380-staatlicher-terror-und-gesellschaftliche-verrohung_4448, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 4448 Rezension drucken
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